Wie so vieles im Leben, ist auch unser Stuhlgang eine ganz individuelle Sache. Manche Menschen müssen drei Mal am Tag, andere nur drei Mal in der Woche – beides und alles dazwischen liegt im grünen Bereich. (Wobei, das mit der Stuhlfarbe ist wieder eine andere Sache.) Hier kommen die besten Tipps wie Sie es schaffen, dass Ihre Entleerung optimal funktioniert.
Was tun bei Verstopfung?
Sie entleeren Ihren Darm weniger als drei Mal wöchentlich? In einem solchen Fall sprechen die Ärzte von Verstopfung. Treten bei Ihnen dann auch noch typische Symptome wie harter Stuhl, Anstrengungen beim Stuhlgang wie beispielsweise starkes Pressen sowie das Gefühl der unvollständigen Darmentleerung, können Sie von einem fixen Fall der Obstipation ausgehen.
Woher kommt die Verstopfung? Ganz klare Ursachen sind hier eine einseitige Ernährung und andere ungesunde Verhaltensweisen. Achten Sie doch einmal ganz genau auf das, was Sie zu sich nehmen: Unsere Nahrung enthält zu wenig Ballaststoffe. Das macht unseren Darm träge, denn Ballaststoffe binden Wasser und fördern dadurch die Darmfunktion. Damit sorgen sie für eine schnelle Darmpassage und verhindern, dass der Stuhl zu hart wird.
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Trinken Sie genug? Wahrscheinlich nicht, denn auch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr findet Ihr Darm erhärtend. Der morgendliche Kaffee und das Feierarbend-Bier reichen auf keinen Fall aus, um Ihren Darminhalt ausreichend geschmeidig zu halten – mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit sollten Sie pro Tag trinken.
Leiden Sie an Verstopfung, spielen Stress, Hektik und der vielleicht auch bei Ihnen vorherrschende Bewegungsmangel eine wesentliche Rolle. Wir sind fast dauerhaft gestresst, und das meist auch noch im Sitzen: Ob am Schreibtisch, im Auto oder vor dem Fernseher – sind wir körperlich unbewegt, wird es uns unser Darm gleich tun. Aus Gründen der Zeitknappheit verkneifen wir uns schließlich noch oft den Gang zur Toilette – ein großer Fauxpas, der den Stuhl hart und den Stuhlgang schmerzhaft werden lässt.
Was tun bei Durchfall?
Leiden Sie an Durchfall, so ist das meist eine Schutzmaßnahme Ihres Körpers und kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Ein häufiger Grund sind Infektionen, die durch Viren ausgelöst werden. Leiden Sie an sehr starken Symptomen sind, können auch Salmonellen oder Kolibakterien die Auslöser sein.
Ebenso ist es möglich, dass auch chronische Darmerkrankungen, Lebensmittelvergiftungen oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit die Ursache für Ihren Durchfall sind. Nehmen Sie gerade Antibiotika oder andere Medikamente ein, kann dies ebenfalls Durchfall hervorrufen. Wichtig: Die „altbewährte“ Kur von Cola und Salzgebäck wird Ihren Durchfall nicht lindern, allerdings sollten Sie einen Blick auf diese Hausmittel werfen (die Ihren Durchfall tatsächlich besänftigen können)
- Viel trinken
- Lebensmittel mit Pektin verzehren (Äpfel, Bananen, Karotten)
- Gemüsesuppe, Schonkost
- Heilerdepulver
Welche Farbe hat Ihr Stuhl?
Sie können Ihren Stuhl auf die Beschaffenheit von Farbe und Form überprüfen, hier sind die relevanten Fakten: Die Farbe Ihres Stuhls kann je nach dem, was Sie gegessen haben, variieren. Doch manchmal weist die veränderte Farbe Ihres Kots auf mögliche Krankheiten hin. Das sollten Sie wissen:
- Mittelbrauner Stuhlgang: Kot ist in der Regel braun. Wenn er ein gesundes Mittelbraun hat und auch die Konsistenz weder zu hart noch zu weich ist, ist alles in Ordnung.
- Dunkelbrauner Stuhlgang: Sehr dunkler Stuhlgang kann auf Blutungen im oberen Darmbereich hinweisen.
- Rötlicher Stuhlgang: Rötlicher Stuhl kann auf Blut im Stuhl hinweisen. Eine hellrote Schicht auf dem Stuhl deutet auf frisches Blut hin. (Aber Achtung: Auch Rote Beete kann dazu führen, dass der Stuhl eine rotbraune Farbe annimmt. In diesem Fall ist die ungewöhnliche Färbung kein Grund zur Sorge.)
- Dunkelgrüner Stuhlgang: Haben Sie vor kurzem viel Salat oder Spinat zu sich genommen? Dann könnte dies der Grund für einen grünlichen Stuhlgang sein. Sollten Sie allerdings außerdem unter starkem Durchfall leiden, kann das ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion sein.
- Weißer Stuhlgang: Sogenannter acholischer Stuhlgang kann auftreten, wenn die Stoffe, die aus der Gallenblase kommen, nicht zum Verdauungsbrei gelangen. Hierfür können Gallensteine oder Tumore verantwortlich sein. Auch hier kann Ihre Ernährung Einfluss auf die Farbe Ihres Stuhls haben. Sollten Sie also nur kurzfristig sehr hellen Stuhlgang haben, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge.
- Gelblicher/Ockerfarbener Stuhlgang: Wenn der Stuhlgang gelblich ist, kann das auf einen Fettstuhl hinweisen. Hier gelangen unverdaute Fette in den Stuhl. Das kann bei Nahrungsunverträglichkeiten und Problemen mit der Bauchspeicheldrüse auftreten.
Wichtig: Sollte Ihr Stuhl über einen längeren Zeitraum eine ungewöhnliche Färbung annehmen, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um mögliche Krankheiten abklären zu lassen.
Wie geht gutes Entleeren – Eine Frage der Haltung
Wir sind es gewohnt, in einer aufrechten Haltung auf der Toilette zu sitzen: Unser Oberkörper ist dabei ziemlich senkrecht und unsere Beine um circa 90 Grad abgewinkelt. Nun raten mittlerweile auch namhafte Wissenschaftler zu einer anderen Haltung: Man solle die Füße erhöht auf einem ungefähr 20 Zentimeter hohen Schemel aufsetzen und gleichzeitig den Oberkörper etwas nach vorne lehnen, sodass der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel nur ungefähr 35 Grad beträgt. Dies solle Krankheiten und Beschwerden, etwa Hämorrhoiden, Blähungen oder Darmentzündungen bis hin zu Polypen und Darmkrebs, vorbeugen. Tatsächlich kann so ein Toilettenhocker den Stuhlgang erleichtern, bestätigen auch die Probanden einer amerikanischen Studie des Ohio State Medical Center mit 52 Patienten.
Der Gedanke „wir sitzen nicht richtig auf dem Klo“ rührt daher, dass unser Darmverschluss-Apparat nicht so entworfen ist, dass er im Sitzen die Luke vollständig öffnet. Wir besitzen einen Muskel, der in Sitzhaltung oder gerade auch beim Stehen den Darm wie ein Lasso umgreift und in eine Richtung zieht, so dass ein Knick entsteht. Ein solcher Knickverschluss (den der eine oder andere vom Gartenschlauch kennt) lässt uns zum einen häufiger Pressen, was wiederum das Risiko zu Hämerhoiden, aber auch Krampfadern und sogar Schlaganfälle erhöht.
Entstanden in Kooperation mit der Ärztekammer und der Apothekerkammer