Der Winter geht Ihnen jetzt schon auf die Nerven? Die kalte Jahreszeit lässt sich viel besser mit dem Wissen ertragen, dass die Festivalsaison näher rückt. Und ganz neu im Reigen der großen Kultur-Highlights: Im Mai 2020 wird die Kärntner Landeshauptstadt erstmals zum Schauplatz des Klagenfurt Festivals. Für einen Zeitraum von zehn Tagen erwartet Sie eine geballte Ladung an zeitgenössischer Kunst aus den Sparten Theater, Performance, Tanz und Musik – von klassischen Popkonzerten bis hin zu Produktionen aus der lokalen freien Kulturszene ist hier für jeden etwas dabei. Und das Line-up kann sich sehen lassen: Große Namen wie Klaus Maria Brandauer, Sophie Rois und Philip Hochmair sind bei der Premiere ebenso zu bewundern wie internationale Companies, angesagte Bands und ungewöhnliche interdisziplinäre Ansätze.
Austropop mit Indie-Sound: Erleben Sie Voodoo Jürgens im Burghof
Vielleicht erinnern Sie sich: Vor drei Jahren war da plötzlich dieses österreichische Indie-Album die Nummer eins in den Verkaufscharts. Den Interpreten kannte damals noch kaum jemand – „Ansa Woar“ war das Debütalbum eines beinahe gescheiterten und fünf vor zwölf aus dem Underground nach oben gespülten Hallodris. Wir reden natürlich von niemand anderem als dem mittlerweile legendären Voodoo Jürgens, der nun nicht mehr wie früher als Friedhofsgärtner arbeitet, sondern sowohl in Österreich als auch in Deutschland in ausverkauften Konzerthallen spielt. Aber wir haben gute Nachrichten: Für seinen Auftritt am Klagenfurt Festival gibt’s noch Karten! Wäre das nicht etwas für die Austropop-Liebhaber in Ihrem Bekanntenkreis?
Tauchen Sie ein in die Vergangenheit: Klaus Maria Brandauer liest Vuillards “Die Tagesordnung”
Von österreichischen Künstlern ziehen wir weiter in internationale Gefilde: Haben Sie schon vom preisgekrönten Roman “Die Tagesordnung” gehört? Hier blickt der französische Autor Éric Vuillard in die Hinterzimmer der europäischen Machthaber vor der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs – stets mit Virtuosität und zugleich satirischem Biss. Und wer könnte sein sprachgewaltiges Meisterwerk eindringlicher präsentieren als Kammerschauspieler und Ehrenmitglied des Burgtheaters Klaus Maria Brandauer? In seiner Lesung des unkonventionellen Romans wird scheinbar längst Vergangenes plötzlich wieder gegenwärtig. Wir können Ihnen versprechen: Das ist sogar für weniger Lesebegeisterte ein Erlebnis der besonderen Art.
Die “Arbeitersaga” geht weiter: Erkennen Sie den roten Faden?
Vier Filme. Vierzig Jahre. Ein roter Faden: die österreichische Sozialdemokratie. Vielleicht haben Sie die von Peter Turrini und Rudi Palla entworfene Fernsehreihe “Arbeitersaga” ja selbst schon gesehen – eine gesellschaftskritische Sicht auf vier Zeitabschnitte nach 1945. Doch wie ging es nach den 90ern weiter? Wo steht die sogenannte rote “Arbeiterpartei” heute? Eine mögliche Antwort finden Sie am Klagenfurt Festival: Eine große Koproduktion mit Werk X bringt die legendäre ORF-Reihe auf die Bühne. Die vier Teile („Die Verlockung“, „Das Plakat“, „Müllomania“, „Das Lachen der Maca Darac“) werden von vier verschiedenen Regisseur*innen neu interpretiert und inszeniert – so erwartet Sie ein Abend voller Vielfalt: Für Nostalgie ist hier ebenso Platz wie für spöttische Satire. Ein Muss für alle Politikinteressierten und die, die es noch werden wollen.
Unheimlich eindringlich: Doris Uhlichs “Tank” eröffnet neue Körperwelten
Während bei der “Arbeitersaga” 20 Darsteller*innen auf der Bühne stehen, sind wir fest davon überzeugt: Auch eine einzige Person kann eine beeindruckende Performance zeigen. So wie die Wiener Choreografin Doris Uhlich. Mehrmals schon war sie Tänzerin des Jahres, Choreografin des Jahres und Nestroy-Preis-Gewinnerin. Warum, wird spätestens dann klar, wenn der Vorhang fällt: Mitten auf der Bühne ragt eine große Glasröhre auf, in der eine undefinierbare, nebelhafte Substanz wabert. Und da: eine Hand, ein Umriss, ein Bein, ein nackter Körper, der in der energiegeladenen Spannung der Musik vibriert. Ob sich Ihre Sicht auf den eigenen Körper durch Uhlichs Performance wohl auch verändert? Probieren Sie es aus!
Entstanden in Kooperation mit Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee GmbH.