Von Julia Rinesch

Interview mit Ross Antony

Das Weihnachtsbackbuch ist ja nicht dein erstes kulinarisches Werk. Woher kommt die Leidenschaft fürs Backen?

Ross Antony: Ich habe immer gern gebacken, schon mit meiner Oma Amy und meiner Mama. So richtig entfacht ist die Leidenschaft aber durch die TV-Show „Das große Promibacken“. Dort habe ich es bis ins Finale geschafft und später sogar das Promibacken-Osterspecial mit meinem Team gewonnen. Ich habe selbst gemerkt, dass ich da ein kleines Talent habe, mir liegen die Genauigkeit beim Backen, das Dekorieren und ich esse eben auch gern Kuchen. Als die Pandemie kam, habe ich ein kleines Online-Format kreiert, „Backen mit Ross“, und habe so einmal wöchentlich mit meinen Followern auf Social Media gebacken. Dann hat mich mein heutiger Verlag gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ein Backbuch herauszubringen. The rest is history!

Was darf in deiner Küche nie fehlen?

Eine Küchenwaage. Es ist beim Backen super wichtig, dass man sich ans Rezept hält und auch die Zutaten richtig abwiegt. Sonst geht der Kuchen nicht richtig auf, oder die Plätzchen werden zu trocken. Deswegen sage ich immer: beim Backen unbedingt ans Rezept halten, dann kann nicht mehr viel schief gehen.

Wie viel Wert legst du nicht nur auf die Rezepte, sondern auch auf die Zutaten? Ist es dir wichtig, Lebensmittel regional zu kaufen?

Ja, auf jeden Fall. Ich versuche, die besten Zutaten zu finden und kaufe gern regional. Für meinen Carrot Cake bringt mir meine Nachbarin auch mal frische Karotten aus ihrem Garten vorbei, mehr Bio geht nicht.

Wann findest du Zeit zum Backen bzw. ist das etwas, bei dem du komplett entspannen kannst?

Ja, es ist tatsächlich so: Backen entspannt mich. Dann bin ich in meiner eigenen Welt, denke an nichts anderes und am Ende gibt es ein leckeres Ergebnis.

Gibt es einen Back-Geheimtipp, den du unseren Lesern verraten kannst?

Bei Butter immer drauf achten, dass sie schon vor dem Backen aus dem Kühlschrank kommt – dasselbe gilt bei den Eiern. Sie sollten Zimmertemperatur haben. Dann vermengt sich alles besser und wird fluffiger.

© Jens van Zoest

Backst du lieber alleine oder auch mal gemeinsam mit deinem Partner Paul?

Eher allein. Paul ist ein guter Koch, da ergänzen wir uns gut. Er kocht ein tolles Dinner und ich sorge für einen leckeren Nachtisch. Er liebt meine Kuchen auf jeden Fall, beim Backen dabei sein will er aber lieber nicht.

Du bist ja ein absoluter Familienmensch, richtig? Backst du denn für deine Mama vor Weihnachten? Oder sie noch für dich?

Absolut. Familie ist für mich das Wichtigste und steht an erster Stelle. Wir werden dieses Jahr wieder zu meiner Mama fahren und dann wird gebacken. Mal zusammen, mal backt nur meine Mama und ich lasse mich richtig verwöhnen.

Wie sieht bei dir die Vorbereitung für Weihnachten aus und wie feierst du Weihnachten? Ist das für euch eine wichtige Zeit?

Ich sage immer: „Weihnachten ist meine Lieblingsjahreszeit“. Ich liebe einfach Weihnachten und alles, was damit zu tun hat. Weihnachtsmärkte, Glühwein, die schönen Lichter, Geschenke für liebe Menschen kaufen, backen, dekorieren – es ist einfach so toll. Deswegen war ein Weihnachtsbackbuch ein absolutes Muss für mich – ein kleines Denkmal für meine Lieblingszeit. In meinem Backbuch verrate ich neben Rezepten viele kleine Anekdoten von früher. Ich glaube, dann versteht man, warum ich Weihnachten so sehr liebe.

Du kennst ja Kärnten und die Steiermark – was gefällt dir daran ganz besonders gut?

Wenn ich zur Weihnachtszeit in Kärnten und der Steiermark bin, denke ich immer: „Genauso muss Weihnachten aussehen!“ Überall glitzert es, es ist so gemütlich und wenn man Glück hat, fällt Schnee. Dann ist die Steiermark für mich einfach wie ein ganzes Weihnachtsland. Dazu kommt, dass die Menschen so nett sind in der Region.

Dürfen wir dir für dein nächstes Weihnachts­bäckerei-Buch unser Lieblingsrezept aus Süd­österreich schicken?

Na klar, ich freue mich immer über Inspirationen und ich liebe die österreichische Küche, also immer her damit.

Nikolaus-Fudge
Nikolaus-Fudge © EMF / Daniela Haller

Nikolaus-Fudge

So geht’s

  1. Schokolade, Kondensmilch und Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze schmelzen, dabei gelegentlich umrühren. Vanilleextrakt und ¼ TL Salz hineingeben. Stetig rühren, bis das Fudge glatt ist. Den Großteil der Marsh­mallows und der Nüsse hineingeben und unterrühren.

  2. Die Form mit Alufolie auskleiden und das Fudge hineingießen. Die restlichen Marshmallows und Nüsse als Dekoration darauf verteilen.

  3. Das Fudge mindestens 2 Stunden kalt stellen. Danach aus der Form nehmen und in 5 cm große Quadrate schneiden.
Santa’s Passion
Santa’s Passion © EMF / Daniela Haller

Santa’s Passion

So geht’s

  1. Wodka, Likör, Sirup und Fruchtfleisch von 1 Passionsfrucht mit Eis im Mixer gut durchschütteln.

  2. In ein kaltes Cocktailglas geben und mit Prosecco auffüllen. ½ Passionsfrucht als Deko hineingeben.
Himmlische Lebkuchensterne
Himmlische Lebkuchensterne © EMF / Daniela Haller

Himmlische Lebkuchensterne

So geht’s

  1. Mehl, ½ TL Salz, Natron und Gewürze in eine Schüssel sieben.

  2. Butter, Zucker und Sirup in einem kleinen Topf schmelzen. Abkühlen lassen und mit der Mehlmischung verrühren. Das Ei unterschlagen und den Teil 30 Minuten kalt stellen. 

  3. Den Backofen auf 200° C Ober-/Unterhitze (180° C Umluft) vorheizen. Den Teig kurz Raumtemperatur annehmen lassen, dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 3 mm dick ausrollen. Mit Ausstechformen Sterne ausstechen und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im heißen Ofen (Mitte) 10 Minuten goldgelb backen, danach auf einem Rost auskühlen lassen.

  4. Das Eiweiß mit dem Handrührgerät steif schlagen und Puderzucker untermischen, bis eine dickflüssige Glasur entsteht. Mit einem Spritzbeutel die Hälfte der Sterne damit verzieren.

  5. Die Schokolade über dem Wasser­bad schmelzen und auf die andere Hälfte der Sterne sprenkeln.
"Weihnachtsbacken mit Ross“ | 176 Seiten | Hard­cover | 25,70 Euro EMF Verlag
"Weihnachtsbacken mit Ross“ | 176 Seiten | Hard­cover | 25,70 Euro EMF Verlag © EMF Verlag