Bald wächst zusammen, was zusammengehört. Knapp zwei Jahre sind es noch bis zum Start der Koralmbahn im Dezember 2025. Damit entsteht auch die „AREA Süd“ – die zweitgrößte Wirtschaftsregion Österreichs, die mit insgesamt 50.000 Arbeitgeberbetrieben, 730.000 Beschäftigten in Kärnten und der Steiermark und einer Wirtschaftsleistung von rund 70 Milliarden Euro neue Verbindungen, neue Möglichkeiten und neue Wachstumschancen eröffnet. Dieser gemeinsame Wirtschaftsraum umfasst immerhin ein knappes Drittel der Fläche Österreichs. „Persönliche Treffen sind in unserem Business noch wichtiger als vor ein paar Jahren. Zusätzlich haben wir uns unternehmensintern dazu verpflichtet, unseren CO₂-Abdruck zu reduzieren. Zug wenn möglich, Auto nur wenn nötig“, sagt Elmar Lichtenegger, Head of Operations beim größten Kärntner IT-Dienstleister addIT. Dort setzt man auf die Vorteile der Bahnverbindung, auf der Züge mit bis zu 250 km/h unterwegs sein werden: „Damit erreichen wir Kunden vor Ort noch schneller und umweltfreundlicher. Das ist gut für die Umwelt, gut für unser Unternehmen und: Wir sehen jetzt schon das Wachstumspotenzial, das daraus entsteht."

Wirtschafts- & Technologieachse im Süden

Genau diese Möglichkeiten sieht auch Herbert Tanner, Regionalleiter Siemens für die Steiermark und Kärnten: „Wir positionieren uns schon jetzt intern und extern als eine große Wirtschaftsregion. Es ist dieser neuen Bahnverbindung geschuldet, dass wir bereits in diesem Jahr damit begonnen haben, auch am Kärntner Standort Software-Entwickler aufzunehmen. Zukünftig werden steirische Mitarbeiter noch stärker Kärntner Kunden betreuen und umgekehrt.“ Mit der Koralmbahn wird die Basis für diese Wirtschafts- und Technologieachse im Süden Österreichs gelegt.

Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten
Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten © alexanderzagorz

Drei Fragen an Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten

Was ist die Vision der „AREA Süd“ aus Ihrer Sicht und wofür steht sie?
Mandl: Der neue starke Süden wird zum zweitgrößten Wirtschaftsraum Österreichs mit 1,8 Millionen Einwohnern, knapp 120.000 Unternehmen und 730.000 Beschäftigten. Das bedeutet ein Plus an wirtschaftlicher Dynamik, an Attraktivität, an Lebensqualität – eine Jahrhundertchance.

Wenn Sie an die „AREA Süd“ in 20 Jahren denken: Was sehen Sie?
Einen aktiven, modernen, wissbegierigen Wirtschaftsraum, engmaschig verflochten vom Mittelmeer bis an die Ostsee und eingebettet in eine ursprüngliche, gesunde Naturlandschaft. Energie wird erneuerbar sein, der gesellschaftliche Wohlstand finanzierbar, die Aussichten wunderbar.

Welche Sorgen sind in Bezug auf die „AREA Süd“ unbegründet?
Es wird keinen Ausverkauf der Kärntner Heimat und keine verstärkte Abwanderung in die Steiermark geben — wenn die Landespolitik ihre Hausaufgaben macht. Mehr internationale Sichtbarkeit, vernetzte Bildung, bequeme Mobilität: All das macht Kärnten zu einem neuen Lebensmittelpunkt im Alpen-Adria-Raum.