Bezüglich Erwartungen und Hoffnungen an den Job sind es die üblichen Verdächtigen: Wertschätzung, gutes Teamwork, angenehme Arbeitsatmosphäre, ausgewogene Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeitmodelle, aber gleichzeitig ein verlässlicher Dienstplan sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zählen auch im Gesundheitsbereich zu jenen Arbeitsplatzmerkmalen, die für die Attraktivität eines Arbeitgebers förderlich sind. 

Frühzeitiges Employer Branding: Bedeutung von Praktika und Ausbildung

Um künftige Mitarbeiter:innen zu überzeugen, muss Employer Branding aber schon vor einer fixen Vertragsunterzeichung begonnen werden, wie eine von Margot Kastner (Wirtschaftsuniversität Wien, Executive Academy) durchgeführte Befragung zeigt. Denn als ausschlaggebendste und vertrauenswürdigste Informationsquelle über die zukünftige, arbeitsgebende Einrichtung dient für zwei Drittel der Auszubildenden das eigene Praktikum. Vorausbildungsphasen (Schulpraktika), sowie auch die Ausbildung selbst, erzeugen für die Personalgewinnung demnach einen hohen „Klebeeffekt“ und nehmen – wie auch das Bewerbungsgespräch - eine zentrale Schlüsselstellung im Employer Branding ein. 


Das anschließende „in Kontakt bleiben“ nach einem Praktikum ist ebenfalls ein sehr wichtiges Instrument im externen Employer Branding, wobei die Geduld geschrumpft ist: Unternehmen, die 
auf Bewerbungen z. B. für Praktika gar nicht oder erst nach ein paar Wochen reagieren, werden als potenzielle Arbeitgebende unattraktiv, da sie altmodisch erscheinen. 

Mitarbeiter als Markenbotschafter

Zudem als Imageträger nach außen nicht zu unterschätzen ist die Stammmannschaft: Für mehr als zehn Prozent der Jobstarter sind aktuelle (8,8 Prozent) und ehemalige (4,4 Prozent) Mitarbeiter:innen als Quelle relevant. Das bedeutet, dass in der Wahl der zukünftigen Arbeitgeberin beziehungsweise des zukünftigen Arbeitgebers die klassische Mundpropaganda für mehr als ein Fünftel am ausschlaggebendsten ist. Es ist demnach die günstigste und effektivste Form des Employer Brandings, überzeugte und motivierte Beschäftigte als Markenbotschafter zu gewinnen, schließt Kastner aus ihren Erhebungen.