Die EU-Staaten haben das Aus für den Verbrennungsmotor im Jahr 2035 beschlossen. Für die Umsetzung ist eine zumindest teilweise unabhängige Rohstoffversorgung notwendig.
Lithium-Ionen-Batterien weisen eine besonders hohe Energiedichte auf und sind daher ein wichtiger Baustein der Elektromobilität. Lithium wurde bisher vor allem aus Australien und Südamerika bezogen. Es gibt jedoch auch Vorkommen in Europa: Vorreiter ist das Projekt von European Lithium in Wolfsberg, das von der Tochter ECM Lithium AT GmbH betrieben wird.
Das Unternehmen möchte den Aufbau einer europäischenBatterielieferkette vorantreiben. Europa könnte dann unabhängig von anderen Regionen – die aktuelle Energiekrise zeigt den Bedarf auf – agieren. European Lithium arbeitet an der Finalisierung der Endgültigen Machbarkeitsstudie mit einer detaillierten Planung des Abbaus im bereits bestehenden Bergwerk. Zudem steht das Unternehmen in engem Kontakt mit möglichen Abnehmern.
Anders als etwa in Südamerika, wo Lithium vorwiegend aus Salzseen in Wüsten gewonnen wird oder in Australien, wo häufig Tagbau-Verfahren zum Einsatz kommen, soll in Wolfsberg unter Tage abgebaut werden. Das lithiumhaltige Erz wird vor Ort vom übrigen Gesteinsmaterial abgetrennt, das wieder in den Berg verfüllt wird und für die Stabilität der Bergstatik sorgt. Gleichzeitig wird die Zahl der Transporte auf ein Minimum reduziert. Die Wasserbilanz in Wolfsberg bleibt im Gegensatz zu anderen Abbauarten positiv, es wird vielmehr zusätzliches Trinkwasser gewonnen.
Auch die Weiterverarbeitung soll möglichst in der Nähe vonstattengehen. Das batteriefähige Lithium kann via Bahn zu den Abnehmern transportiert werden. Das Wolfsberg-Projekt ist ein europäischer Meilenstein: Der umweltverträgliche Abbau sowie der Weitertransport auf Schiene kann zu einem europäischen Markenzeichen werden.