Die nächsten Jahre sind entscheidend über Erfolg und Misserfolg der weltweiten Klimapolitik. Das zeigt ein Sonderbericht des Weltklimarates IPCC über Stand und Auswirkungen der globalen Erwärmung um 1,5° C. Dieser macht den politischen Entscheidungsträgern Feuer unter dem Hintern. Die zentralen Aussagen lauten: Die Zusagen der Länder greifen viel zu kurz und sind viel zu niedrig angesetzt, um den weltweiten Temperaturanstieg unter 1,5 °C zu halten. Es braucht wesentlich mehr. Und vor allem: Es muss schnell, es muss sofort gehandelt werden, die Zeit drängt. António Guterres sagt dazu: „Der Klimawandel stellt uns vor die wichtigste und entscheidendste Aufgabe unserer Zeit. Er bedeutet für uns alle eine existenzielle Bedrohung. Wenn wir unseren Kurs bis zum Jahr 2020 nicht entscheidend ändern, riskieren wir desaströse Folgen für Mensch und Natur. Denn der jetzige Kurs zerstört die Kreisläufe der Natur, von der wir leben.“ Die Botschaft ist eindeutig: Klimaschutzmaßnahmen dürfen nicht länger aufgeschoben werden.
Drautal unter 400 Meter dickem Eis. „Wenn wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht einhalten, müssen wir uns definitiv auf eine Erwärmung von +3 °C gefasst machen“, so Joeri Rogelj, einer der führenden Autoren des Sonderberichts. Was nur 3 °C Unterschied ausmachen, zeigt ein Blick zurück. Vor 20.000 Jahren beim Ende der letzten Eiszeit war die Temperatur um 3,5 Grad niedriger als heute. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG in Wien erklärt: „Das in den Eismassen gespeicherte Wasser senkte den Meeresspiegel weltweit um etwa 120m ab, wodurch z.B. die Adria zur Gänze verschwunden war, Alaska mit Sibirien und Britannien mit Europa verbunden war.“ Das gesamte Drautal lag unter einer bis zu 400 Meter dicken Eisdecke. 3 Grad Unterschied verändern unsere Umwelt massiv.

Klimaschutz braucht mehr erneuerbare Energie
Klimaschutz braucht mehr erneuerbare Energie © Marcus Wadsak: Klimawandel Fakten gegen Fake & Fiction