Jahrzehntelang war es eine klare Sache: Man entschied sich als Jugendlicher zwischen Lehre und Studium und startete danach seine Berufslaufbahn – entweder als Facharbeiter oder als Akademiker. Erst folgte die Ausbildung, dann darauf basierend die berufliche Tätigkeit. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, Bildungs- und Karrierewege werden immer individueller bzw. passen sich an die aktuelle Lebensphase an. Bereits mehr als ein Drittel der FH-Studiengänge in Österreich wird berufsbegleitend angeboten und am WIFI Steiermark absolvieren derzeit rund 220 Steirerinnen und Steirer, die alle mitten im Berufsleben stehen, einen Akademischen Lehrgang.
Berufserfahrung ersetzt Matura
In den Bereichen Management, Betriebswirtschaft und Technik hat die Bildungsinstitution der Wirtschaft 7 verschiedene 2- bis 4-semestrige Lehrgänge im Angebot mit den Kooperationspartnern M/O/T und FHWien – und der Zugang ist auch ohne Matura möglich. „Weil man durch eine Lehre und jahrelange Berufspraxis genauso qualifiziert für ein Studium ist wie durch eine Matura“, begründet WIFI-Leiter Martin Neubauer. Die Studierenden am WIFI Steiermark organisieren ihren Lebensplan auf diese Art, sie ergänzen ihre jahrelange Praxiserfahrung mit wissenschaftlichem Know-how. Neubauer: „Wir bieten Menschen, die mit beiden Beinen fest im Berufsleben stehen, eine Chance zur Verbesserung der strategischen Kompetenz – in bewährter WIFI-Qualität mit Vortragenden aus der Praxis.“ Der akademische Titel ist dabei ein angenehmer „Nebeneffekt“, im Mittelpunkt stehen die für den Berufsalltag relevanten Inhalte. Und man setzt einen wichtigen Schritt zur Arbeitsplatzsicherheit, bestätigen aktuelle OECD-Erhebungen. Demnach liegt die Jobquote von Absolventen eines Masterstudiums in Österreich bei knapp 90 Prozent.
Blended Learning als Ergänzung
Um eine bestmögliche Vereinbarkeit mit dem Beruf zu gewährleisten, arbeitet man am WIFI Steiermark mit flexiblen Zeitmodellen: Präsenzzeiten sind Freitag am Nachmittag und Samstag bzw. in den Akademischen Lehrgängen aus dem Bereich Handel und Marketing wochentags am Abend. Blended Learning ist ein Thema, das laut WIFI-Leiter Neubauer in Zukunft verstärkt eingesetzt wird. Ähnlich wie die Akademischen Ausbildungen dazu beitragen, dass Arbeitnehmer ihren Karriereweg noch individueller gestalten können, ermöglicht Blended Learning eine „Individualisierung der Bildung“, verweist Neubauer auf die unmittelbare und direkte Feedbackmöglichkeit, das Anpassen der Lerninhalte und die asynchrone und dislozierte Wissensvermittlung. Die Online-Komponente ist laut Neubauer „aber nicht als Ersatz, sondern als Mehr an Möglichkeiten zu sehen. Präsenz vor Ort und Lernen im Team stärkt das soziale Lernen – Eigenschaften, die im digitalen Bereich in dieser Form noch nicht möglich sind.“
Neuer Lehrgang für Immobilienverwaltung
Studierende am Wort
„Das Studium MSc Handelsmanagement ist extrem praxisbezogen. Die Lehrbeauftragten kommen zum Teil aus hohen Positionen in Handelsfirmen und bringen die große Erfahrung, auf die sie zurückgreifen können, auch ein. Man profitiert extrem. Und ein akademischer Titel auf der Visitenkarte macht sich sicher auch nicht schlecht. Ich glaube, dass ich mit dieser akademischen Ausbildung am WIFI in Graz fast so etwas wie einen Jackpot gezogen habe!“ (Germana Reiter, Omi’s Apfelstrudel)„Mit der akademischen Ausbildung ‚MSc Integrales Gebäude- und Energiemanagement’ eröffnen sich mir hochinteressante Herangehensweisen in Bezug auf die Energiewirtschaft der Zukunft und integrales Denken. In der Projektleitung ist alles anwendbar, das Studium ist ein toller Input. Und schließlich signalisiert der akademische Titel MSc, dass die Person, mit der man zu tun hat, auch über akademische Kompetenz verfügt. Auch das hat einen hohen Stellenwert in der Branche!“ (Martin Gollenz, Energie Steiermark)„Wir unterstützen unsere Kunden bei der Transformation in die Digitale Zukunft. Die drei Säulen der akademischen Ausbildung am WIFI – Technologie, Design und Business – entsprechen damit perfekt meiner Person. Zusätzlich habe ich festgestellt, dass Führungspositionen ohne akademische Ausbildung kaum noch erreichbar sind.“ (Silvia Haselwanter, Rubikon Werbeagentur)