Seltenes Vergnügen
Die klassische Zeit für solche Schlachtessen war früher der Winter. Nicht aus Tradition sondern aus der Notwendigkeit mangels technischer Kühlmöglichkeiten. Daher gab es diese Gerichte auch nur im Winter und da nur rund um die ein bis maximal zwei Schlachttage des Jahres. Das machte Breinwurst, Beuschel & Co zu etwas ganz Besonderem, auf das alle am Hof Jahr für Jahr schon sehnsüchtig warteten.
Der Sauschwanzerl-Lohn
Früher noch mehr als heute wurde versucht, jedes Tier möglichst ganz zu verwerten. Von der Schnauze bis zur Schwanzspitze gab es für nahezu alles eine sinnvolle, schmackhafte Verwertung. „Das Sauschwanzerl war immer für die `Saudirn`, die Schweinemagd reserviert“, weiß Genussland Kärnten-Schweinebauer Erich Rohrer aus Lind im Drautal noch aus den Erzählungen seiner Eltern. Für die Magd war es eine heiß ersehnte Sonderbelohnung für ihre zuverlässige Arbeit am Hof.
Für die Wurst!
Das Wursten ist eine der ersten Arbeiten nach dem Schlachten. Zum Beispiel die Breinwurst. Sie wird mit Fleisch von Herz, Lunge und Schweinskopf zusammen mit Rollgerste, Zwiebel, Majoran und Bohnenkraut gefüllt. Dieselbe Masse wird auch fürs Maischerl verwendet – hier allerdings in Schweinenetz eingehüllt. „Breinwurst und Maischerl sind am besten, wenn sie knusprig angebraten werden!“, empfiehlt Gerhard Kanzian aus Neuhaus.
Die Beilage muss passen!
Was passt denn als Beilage für Schlachtspeisen? Für Maischerln, Blutwurst oder Selcher sind es Salzkartoffeln und Sauerkraut. Nicht ganz typisch für Kärnten aber ausgezeichnet passen Kartoffelknödel.
Zwei Schlachtschmaus-Wirte
Ritschert mit Klosterbrothaube - das gibt es nur hier!
Klingt das nicht ganz besonders gut - Dinkel-Brot Kugel gefüllt mit gehacktem Selchfleisch und Klostersauerkraut?! Im Klosterrestaurant Wernberg – seit kurzem als Kärntner Genuss Wirt zertifiziert, hat sich das Küchenteam speziell für diese Schlachtschmaus-Zeit diese Besonderheit einfallen lassen. Es schmeckt vorzüglich! „Auf diese kulinarische Erfindung sind wir echt stolz“, freut sich Restaurantleiterin Karin Hermann. Zusätzlich gibt es noch Kärntner Ritschert unter der Klosterbrothaube mit knackigen Hanfkörnern und mit Zimt verfeinert, ein Schweinefilet im Klosterbrotmantel mit Kärntener Champignons, Rahmsoße und Pestopüree oder den klassischen Schlachtschmaus – und immer dazuserviert das Sauerkraut aus eigner Produktion.