Einen erlernten Beruf UND Matura zu haben, das wäre schon cool. Das geht und wird auch nachgefragt, weiß Gertrude Schachner. Man sollte allerdings ehrgeizig sein, einen starken Willen haben und darf das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Immerhin muss man zusätzlich zur Zeit im Job und in der Berufsschule auch noch für die Matura lernen.

Vier Maturafächer

Man startet mit einer 40-stündigen Unterrichtseinheit, in der Mathematik und Deutsch aus der Pflichtschule wiederholt werden. Es folgen die Lehrgänge, die einen auf die Matura in Deutsch, Mathematik, Englisch und einem Fachbereich, der sich aus der Lehre ergibt, vorbereiten. Also zum Beispiel BWL, Informationsmanagement und Medientechnik, Elektrotechnik, Bautechnik … Hat man einen Vorbereitungslehrgang absolviert, kann man in dem Fach bereits zur Matura antreten. Hat man alle vier Fächer, ist das Maturazeugnis komplett.

„Besser nicht im ersten Lehrjahr damit beginnen“, warnt Schachner: „Die Umstellung vom Schülerdasein ins Berufsleben ist oft nicht ganz einfach.“ Besser man lässt sich ein Jahr damit Zeit und festigt die neue Situation erst einmal, bevor man zusätzlich mit den Maturavorbereitungen beginnt. Sonst schafft man’s vielleicht doch nicht und ist enttäuscht.

Die Vorbereitungskurse gibt es übrigens am WIFI in Gröbming und am bfi in Rottenmann – meist entscheidet die örtliche Nähe über die Wahl des Instituts.

Wann muss was fertig sein? „Man muss mindestens ein Maturafach während der Lehre abschließen, maximal drei Fächer sind während der Lehre bis zum 18. Lebensjahr möglich“, erklärt die Expertin. „Das vierte Fach darf ich erst mit 19 machen. Das liegt daran, dass man höhere Matura-Fachschulen auch erst mit 19 abschließt. Insgesamt darf man maximal fünf Jahre ab dem ersten Vorbereitungslehrgang brauchen.“