Wie kommt man zu einem Beruf, in dem man die Zukunft mitgestaltet? Für junge Leute, die in der Steiermark leben, ist das ganz einfach: mit einer Lehre in der Industrie. Denn in vielen steirischen Industriebetrieben wird daran gearbeitet, Zukunftstechnologien zu entwickeln und umzusetzen. Etwa bei der Energie Steiermark, wo Lukas gerade seine Lehre zum Elektro- und Gebäudetechniker absolviert.
Der 20-jährige Köflacher ist in seinem vierten Lehrjahr und arbeitet bereits voll mit. Wie ein typischer Arbeitstag bei ihm aussieht? „So einen richtig typischen Tag gibt es eigentlich nicht. Nach einer Teambesprechung in der Früh kümmern wir uns um die Ladestationen, die gerade ,Alarm‘ schlagen, bei denen es also ein Problem gibt. Da können viele Störungen gleichzeitig hereinkommen oder es kann ganz ruhig sein. Ich finde das cool, weil es so immer abwechslungsreich bleibt. Und ich lerne viel Neues dazu.“ Auch an einem ruhigen Tag gibt es in Lukas‘ Bereich immer etwas zu tun. Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos wächst schließlich noch stark und muss weiter ausgebaut und gewartet werden.
Aktiv etwas tun, statt „nur“ zu lernen
Eine Lehre machen oder weiter in die Schule gehen – diese Entscheidung fällt nicht jedem leicht. Für Lukas war sie aber ganz klar: „Ich wollte einfach aktiv etwas tun, statt ,nur‘ zu lernen. Die Lehre zum Elektro- und Gebäudetechniker war für mich von Anfang an vorne mit dabei. Ich habe mich bei verschiedenen Firmen umgeschaut, die ich interessant fand. Die Energie Steiermark ist da klar herausgestochen, auch weil so ein großes Unternehmen sehr viele verschiedene Möglichkeiten bietet. In den Bereich der Ladeinfrastruktur bin ich dann eher zufällig gerutscht, aber ich muss sagen, es taugt mir jetzt voll, so etwas Zukunftsorientiertes zu machen.“
Viele Türen stehen offen
Rund 70 verschiedene Lehrberufe bietet die Industrie. Da ist es nicht immer ganz einfach, auf Anhieb den richtigen zu finden. Kein Problem, denn man kann dem Traumjob auch erst während der Lehrzeit auf die Spur kommen. So wie Chiara-Maria, die bei der Energie Steiermark eine Lehre als Bürokauffrau abgeschlossen hat: „Während der Lehre und bei der Arbeit im Büro gab es ganz viele Berührungspunkte mit dem technischen Bereich. Das hat dann einfach mein Interesse gepackt und ich habe mich auf eine interne Stellenausschreibung beworben.“
Die Bewerbung war erfolgreich, sodass Chiara-Maria jetzt am Smartmeter-Projekt mitarbeitet. „Wir arbeiten daran, alle alten Stromzähler in der Steiermark auf Smartmeter umzustellen. Das umfasst auch die Fehlerbehebung. Ich bekomme Kundenanliegen herein, tausche mich aber nicht nur mit den Kunden aus, sondern auch mit den Monteuren vor Ort. Wir im Team prüfen, ob etwa ein Verkabelungsfehler vorliegt oder woran es sonst noch haken könnte.“ Warum Chiara-Maria sich nicht von Anfang an für einen technischen Beruf entschieden hat: „Bei der Entscheidung für eine Lehrstelle habe ich mich ehrlich gesagt nicht so recht drüber getraut, gleich in die Technik zu gehen. Erst während der Lehre habe ich gemerkt: Es ist alles erlernbar, wenn das Interesse da ist.“
Dass sie vom Bürojob in die Technik gewechselt ist, hatte Chiara-Marias Umfeld nicht erwartet: „Meine Familie und Freunde waren schon eher überrascht, aber nach einer kurzen Erklärung haben es dann alle sehr positiv aufgenommen.“ Auch für den weiteren Karriereweg stehen Chiara-Maria viele Optionen offen: „Ich möchte natürlich das Projekt, an dem ich jetzt arbeite, abschließen. Was danach kommt, wird sich zeigen. Nachdem ich die Lehre mit Matura gemacht habe, werde ich vielleicht auch noch ein Studium anhängen.“
Entstanden in Kooperation mit: Die Industrie – eine Infoplattform von Sparte Industrie der WKO Steiermark und Industriellenvereinigung Steiermark.