Die Konjunktur hat sich in den letzten Monaten nicht an die Prognosen der Wirtschaftsforscher gehalten. Mehrmals mussten die Aussichten nachgebessert werden – mit klarer Tendenz nach unten. Das aktuelle „Wirtschaftsbarometer“ der steirischen Wirtschaftskammer spiegelt diesen Trend aus konkreter Unternehmersicht wider. So zeigen die Antworten der knapp 750 befragten Betriebe auch für die nahe Zukunft ein pessimistisches Gesamtbild. Sowohl was voraussichtlichen Gesamtumsatz, das Preisniveau, die Auftrags- und Beschäftigungslage sowie geplante Investitionen angeht, rutschen die Indikatoren im Vergleich zum heurigen Jahr nach unten. Dazu kommt die anhaltende Belastung durch hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie die steigenden Realeinkommen. So stufen 82 Prozent der steirischen Unternehmen laut Umfrage die gestiegenen Arbeitskosten auch für 2024 als größte Herausforderung ein. „Daher brauchen Unternehmen jetzt eine Entlastung“, drängt der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk.

Gleich hinter den Preissteige-rungen zählen bei 64 Prozent der Unternehmen der anhaltende Mangel bei Fach- und Arbeitskräften, bei 57 Prozent die Inflation und bei 54 Prozent die Energiepreise zu den Hauptsorgen. Auch hier werde es entsprechende Maßnahmen brauchen, urgiert man eine zeitnahe Senkung der Lohnnebenkosten. „Es kann nicht sein, dass der Staat der größte Nutznießer der hohen Kollektivvertragsabschlüsse ist“, kritisiert Herk.

Während die steirischen Betriebe also ein trübes Zukunftsbild zeichnen, sehen die gesamtösterreichischen Prognosen der Wirtschaftsforscher etwas optimistischer aus - das Institut für Höhere Studien (IHS) geht für 2024 von einem moderaten Plus von 0,8 Prozent aus, das Wifo von 0,9 Prozent. Zu einer wirklichen Entspannung soll es aber erst 2025 kommen. Die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen dann mit Wachstumsraten zwischen 1,5 und zwei Prozent.

Christian Sommerbauer, Regionalstellenobmann Hartberg-Fürstenfeld
Christian Sommerbauer, Regionalstellenobmann Hartberg-Fürstenfeld © KK
Gabriele Lechner, WKO-Vizepräsidentin & Vorsitzende „Frau in der Wirtschaft“
Gabriele Lechner, WKO-Vizepräsidentin & Vorsitzende „Frau in der Wirtschaft“ © THAUSING
Dominic Neumann,<strong> </strong>Obmann Fachgruppe UBIT
Dominic Neumann, Obmann Fachgruppe UBIT © HELMUT LUNGHAMMER