Jeder Euro, der in die frühkindliche Bildung investiert wird, kommt mehrfach in die Gesellschaft zurück. Davon ist Gabi Lechner, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FiW) und Vizepräsidentin der WKO Steiermark überzeugt: „Ein Ausbau der elementaren Bildung erfüllt zwei wesentliche Funktionen: Zum einen fördert er die Kindesentwicklung, zum anderen unterstützt er die elterliche Arbeitsmarktteilnahme – und hier vor allem jene der Frauen. Darum kämpfen wir seit Jahren für einen Ausbau der elementaren Bildungseinrichtungen.“ Ein Einsatz, der sich lohnt. Schließlich hat Bundeskanzler Karl Nehammer jüngst angekündigt, dass Österreich bis zum Jahr 2030 insgesamt 4,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Kinderbetreuung investieren werde. „Davon profitieren Kinder, Eltern, Betriebe und Gesellschaft gleichermaßen“, freut sich Lechner über die wichtige politische Weichenstellung – auch im Sinne der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Flächendeckende Kinderbetreuung sei schließlich eine wesentliche Grundvoraussetzung für mehr (Vollzeit-)Karriereoptionen. Aktuell liegt Österreich hier mit einer Betreuungsquote von 29,9 Prozent nämlich klar hinter dem Barcelona-Ziel von 33 Prozent. Das wiederum führt zu einer überproportional hohen Teilzeitquote. Bei Frauen liegt diese bereits bei mehr als 50 Prozent und bei Frauen mit Kindern unter sechs Jahren sogar bei 71,6 Prozent. „Mit dem Ausbau der elementaren Bildungseinrichtungen haben wir in Zeiten des Arbeitskräftemangels nicht nur einen Schlüssel zur Lösung vieler Probleme, sondern eher einen ganzen Schlüsselbund“, so Lechner. Darum gelte es, die politischen Zusagen nun schnellstens in die Realität umzusetzen. Neben einem erweiterten Betreuungsangebot müsse der Fokus vor allem auf qualitativen Verbesserungen liegen. „Nur so gibt es mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und echte Wahlfreiheit für Eltern“, betont Lechner. Die Wirtschaftskammer hat dazu – gemeinsam mit Experten – bereits einen Stufenplan samt Umsetzungsvorschlägen ausgearbeitet.