Wein aus Kärnten hat Tradition
Unsere Vorfahren haben sich schon vor 1.200 Jahren mit dem Weinbau in unserem Land beschäftigt. Eine Urkunde aus dem Jahr 822 ist das erste sichere Zeugnis dafür und auch aus dem 9. Jahrhundert gibt es Urkunden darüber. Die Kirche war verantwortlich dafür, dass im Hochmittelalter Weinbau schon in einem großen Teil von Kärnten verbreitet war. Nachweislich erwähnt ist der Weinbau bei den Stiften Arnoldstein, Millstatt, Ossiach, Viktring, St. Georgen am Längsee, Griffen, Eberndorf, St. Paul sowie beim Vizedom Bamberg in Wolfsberg.
Einige Jahrhunderte später im 16. Jahrhundert konzentrierte sich der Weinbau im Lavanttal und im Jauntal. Rund um Wolfsberg gab es damals ungefähr 400 ha Weinbau und Wein war das Volksgetränk, lange bevor Bier eine wichtigere Bedeutung bekam.
Später im 18. Jahrhundert wurden Zölle für Importweine aufgehoben und Wein höher besteuert. Dadurch kam es zu einem raschen Verfall der Bedeutung des Weinbaus in Kärnten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird von den damaligen Weinbauern das Auftreten der Pilzkrankheit Peronospora nicht erkannt und vernichtet zuerst die Erträge und dann die Stöcke. Von dort an gab es lange Zeit keinen nennenswerten Weinbau in Kärnten.
Der Beginn des modernen Weinbaus in Kärnten datiert mit dem Jahr 1972, als Herbert Gartner in Burgstall bei St. Andrä im Lavanttal einen kleinen Weingarten anlegte. Im Lauf der Jahre folgten dann einige weitere mutige Pioniere und die Anbaufläche vergrößerte sich auf vier Hektar bis zum Jahr 2000. Es gab wieder Weingärten im Lavanttal, in Sittersdorf, in Klagenfurt und bis nach Kötschach-Mauthen im Gailtal – also von ganz im Osten bis ganz in den Westen von Kärnten.
Ab dem Jahr 2000 haben sich die Weingartenflächen sehr schnell vermehrt – Weinbau wurde fast ausschließlich von Hobbywinzern mit sehr kleinen Weingärten betrieben, meist auf weniger als einem halben Hektar Anbaufläche. Im Laufe der Jahre gesellten sich dann auch nebenberufliche Weinbaubetriebe mit Betriebsgrößen von bis zu fünf Hektar dazu. In den letzten zehn Jahren sind dann größere Weinbaubetriebe mit 10 bis 40 Hektar Fläche entstanden. Derzeit wird in Kärnten Wein auf ungefähr 130 Hektar angebaut. Mit der rasch steigenden Anzahl an Weinbäuerinnen und Weinbauern und der Ausweitung der Weingartenflächen hat dann auch die Erntemenge zugenommen und vor zehn Jahren wurden nach mehr als 125 Jahren erstmals wieder 100.000 Liter Wein gekeltert. Aktuell liegt Kärnten bei einer Jahresernte von 500.000 Liter Wein und in den nächsten Jahren wird die Erntemenge – wenn uns Frost, Hagel und Rebkrankheiten verschonen – weiter ansteigen.
Die Qualität stimmt und es gibt Auszeichungen
Mit Hilfe einer professionellen Jury ermittelt der Kärntner Weinbauverband alljährlich seine Landessieger. Seit ein paar Jahren wird auch ein „PIWI-Wein des Jahres“ prämiert, der aus pilzwiderstandsfähigen Reben gemacht wird. Aber auch bei überregionalen Weinwettbewerben, wie dem SALON Österreich Wein, der AWC in Wien, der Berliner Wein Trophy und anderen Weinwettbewerben erhalten Kärntner Weine mittlerweile ausgezeichnete Bewertungen. Auch den Fachmedien ist Wein aus Kärnten nicht verborgen geblieben und es gibt regelmäßig erfreuliche Berichte und gute Verkostungsergebnisse mit hohen Punkten.