"Wir haben den Pitch 1000-mal geübt" – doch unmittelbar bevor die Brüder Stephan und Matthias Wiesenhofer vor die Investorinnen und Investoren im Puls4-Studio der Start-up-Show "2 Minuten, 2 Millionen" treten, gestehen sie dann doch ein, dass "die Aufregung groß ist". Kurz danach schaffen die Gründer des Start-ups "Goldblatt", das vegane und regionale Biospezialitäten herstellt, eine Seltenheit: Sie können gleich das gesamte Investoren-Quintett zu einem gemeinsamen Angebot bewegen.
Zuvor zeigen sich Katharina Schneider, Barbara Meier, Hans Peter Haselsteiner, Christian Jäger und Heinrich Prokop aber erst einmal vom Geschmack der Produktpalette angetan. "Schmecken tut's fabelhaft, ein Wahnsinn", so Schneider. Haselsteiner, nach eigenen Angaben eher in der Gruppe der Verweigerer von veganer Kost beheimatet, betont: "Wenn man mir nicht gesagt hätte, dass das vegan ist, hätte ich es für ein Bratlfett gehalten." Auch Prokops Urteil fällt eindeutig aus: "Großartig!".
Das Start-up im Porträt
Das Familienunternehmen, an dem auch Melanie Zanter, Mitgründerin und Lebensgefährtin von Matthias Wiesenhofer, beteiligt ist, setzt auf biologische und regionale Zutaten, verzichtet auf Geschmacksverstärker und legt Wert auf Handarbeit. Die Umsätze konnten von rund 200.000 Euro im Jahr 2021 auf 350.000 im Vorjahr gesteigert werden. Heuer, so Wiesenhofer, werden 650.000 Euro erwartet. Dementsprechend selbstbewusst fällt auch das Angebot an die Investoren aus, die sich sehr erfreut zeigen, "dass wir alle begeistern konnten": Für 10 Prozent der Anteile werden 120.000 Euro aufgerufen.
Harte Verhandlung führt zu Einigung
Die Investoren stecken auf Initiative von Heinrich Prokop die Köpfe zusammen und ringen sich zu einem gemeinsamen Angebot durch, das die Bewertung freilich kräftig nach unten drückt. "25,1 Prozent der Anteile für 120.000 Euro." Es wird verhandelt. Das Gegenangebot der Oststeirer: 200.000 Euro für 25,1 Prozent. Und plötzlich droht der Deal zu scheitern. Prokop zeigt zwar Verständnis für die Forderung, geht aber erst einmal nicht darauf ein, "dann müssen wir leider Nein sagen". Schließlich ist es an Haselsteiner, einen Kompromiss – "als letztes Angebot und Schallmauer" – anzubieten, der letztlich zur Einigung führt: 150.000 Euro für 25,1 Prozent der Anteile.
Die Sendung wurde am Dienstagabend ausgestrahlt – aufgezeichnet wurde sie bereits im Jänner.