Der Kärntner Heimatdienst (KHD) reagiert auf das Posting der FPÖ-Jugend, das jetzt die Staatsanwaltschaft Klagenfurt beschäftigt: Als zivilgesellschaftliche Organisation fühle man sich der Erhaltung und Pflege der historisch gewachsenen Kärntner Identität verpflichtet. "Der Kärntner Heimatdienst hat mit großem Befremden von der wahlkampfbedingten Aussage einer Partei-Jugendorganisation Kenntnis genommen, wonach man aktuell im Lande die Slowenisierung stoppen müsse", sagt Obmann Andreas Mölzer.
Der KHD betrachtet Sprache und Kultur der slowenischen Volksgruppe als unveräußerlichen Teil dieser historisch gewachsenen Identität Kärntens und tritt daher vorbehaltlos für deren Pflege und Erhaltung ein, heißt es weiter. Historisch bedingte Ängste vor irgendeiner Art von "Slowenisierung" sieht der KHD daher "als längst obsolet gewordene Relikte aus der längst überwunden Ära der Minderheitenkonflikte im Lande".
Diplomatische Irritation
Da es sich aber bei den Urhebern dieser Aussage um die Jugendorganisation der immerhin zweitgrößten politischen Kraft im Kärntner Landtag handelt und da diese Aussage im Lande, aber auch im benachbarten Slowenien für beträchtliche Unruhe, ja sogar für diplomatische Irritationen gesorgt hat, erlaube sich der Kärntner Heimatdienst, zu einem runden Tisch einzuladen, zu dem Vertreter der Freiheitlichen beziehungsweise ihrer Jugendorganisation, solche der Adressaten dieser Angriffe, nämlich der Kärntner SPÖ und jene der Kärntner Slowenen-Organisationen gebeten werden.
Unter der Moderation von KHD-Obmann Andreas Mölzer und des langjährigen Slowenen-Vertreters Marjan Sturm soll dieser runde Tisch am kommenden Dienstag stattfinden. Dabei sollte in Form eines durchaus kontroversiellen Dialogs latente Konflikte und parteipolitische Taktik, aber auch die reale Situation in Kärnten angesprochen werden.
"Der Kärntner Heimatdienst ist bemüht, mit dieser Initiative einen Beitrag zur Konfliktlösung und zur Versöhnungs- und Verständigungspolitik im Lande zu leisten", heißt es in der Einladung.