Student: Er will beruflich viele Erfahrungen sammeln
Maximilian Kottnig ist mit einem Familienunternehmen, in dem er heute selbst arbeitet, groß geworden. Berufsbegleitend studiert er an der FH Joanneum Digital Entrepreneurship. Dabei war sein Kindheitstraum ein anderer: Er wollte Fußballprofi werden. Weil es mit der Profikarriere allerdings nicht geklappt hat – auf Vereinsebene ist der Sport trotzdem seine große Leidenschaft – entschloss er sich nach der Matura am Gymnasium Hartberg zu einem Studium.
„Ich habe nicht genau gewusst, in welche Richtung ich gehen will“, erzählt er und fand nach einem anfänglichen Studiumswechsel mit Umweltsystemwissenschaften das für ihn richtige Fach.
„Danach wollte ich meinen Master am Campus02 in Marketing machen“ sagt er. Es kam allerdings anders: „Als ich mich mit den Inhalten von Digital Entrepreneurship näher beschäftigt habe, habe ich gewusst, dass mich das mehr interessiert.“
Zwei Semester fehlen Kottnig noch für seinen Abschluss, danach will er aber nicht gleich ganz im Familienbetrieb einsteigen. „Ich will unbedingt in einem Großunternehmen Erfahrungen sammeln“, erzählt der 26-Jährige und will Jugendlichen, die noch nicht so genau wissen, wohin sie ihre Ausbildung und ihr späterer beruflicher Weg führen sollen, ein paar Tipps mit auf den Weg geben: „Es ist wichtig, sich möglichst früh Kompetenzen anzueignen und sich ein gutes Netzwerk aufzubauen.“ Oft sei es zudem besser, sich von der Masse abzuheben, dem Gruppendruck zu widerstehen und „sein eigenes Ding durchzuziehen“.
Junger Unternehmer: Erst 23 Jahre alt und zwei Firmen gegründet
Der gebürtige Grafenschachner Felix Koller hat schon in jungen Jahren das erreicht, wovon viele nur träumen: Mit “Ninteyeight” und “Schü” hat er zwei erfolgreiche Unternehmen in Hartberg aufgebaut.
Während seiner Ausbildung im Gymnasium Hartberg begann der heute 23-Jährige mit dem Designen von Kappen. „Keiner machte Kapperl so, wie ich sie mir vorstellte”, erzählt Koller und nahm die Sache selbst in die Hand. Und es klappte auf Anhieb. Schon damals begeisterten seine Kapperl mehr als 300 Kunden, heute verkauft er zudem T-Shirts und Pullover. „Manche nehmen sich nach ihrem Schulabschluss ein Jahr Auszeit, ich habe dieses Jahr in mein Start-up-Unternehmen investiert“, sagt Koller.
Weil ihm ein Unternehmen nicht genug war, setzt er seit Neuestem auf das Getränk „Schü“. „Das ist die weltweit erste Verjus Spirituose“, erzählt er und erklärt: „Verjus wird durch das Auspressen von unreifen Trauben erzeugt.“ Die Idee dazu kam folgendermaßen: „Seit langem gibt es keinen neuen Alkohol mehr, da haben wir die Marktlücke erkannt und probierten diese auszufüllen.”, plaudert Koller und erinnert sich, dass er eigentlich Architekt werden wollte. „Es wäre ein cooler Beruf gewesen, ich habe aber bemerkt, dass ich lieber in eine Branche gehe, in der es keine Vorschriften gibt”, sagt er.
Jungen Leuten rät er zu einer berufsbildenden höheren Schule mit einem Marketingzweig. „Da kann man sich schon wichtige Grundlagen aneignen“, ist er überzeugt.
Koller selbst hat auch schon weitere Pläne für seine Zukunft. Sein Ziel ist es, „Schü“ flächendeckend im Einzelhandel zu verkaufen und die Vertriebsstruktur auszubauen. Und wer sich von seinen Produkten selbst überzeugen möchte? „Der kann entweder in meinen Store nach Hartberg kommen oder in einem der Onlineshops stöbern.“
Lehrling: Sie wollte einen Job, der Spaß macht
Anna Pia Lebenbauer ist 15 Jahre alt und macht als Betriebslogistikkauffrau eine Lehre beim Frischekosmetikhersteller Ringana. Eigentlich wollte sie Bürokauffrau werden. „Als ich mir diesen Beruf aber genauer angeschaut habe, habe ich gemerkt, dass er mir keine Freude bereiten würde“, erzählt sie und ist über ihren Bruder zum jetzigen Lehrberuf gekommen.
Vor ihrer Lehre besuchte Lebenbauer die HLW Hartberg, hat aber bald erkannt, dass sie nicht weiter die Schulbank drücken möchte. „Ich habe gewusst, dass mir der Job mehr Spaß machen würde.“
Und das tut er auch. „In der Firma herrscht ein familiäres Klima und ich bekomme viele Einblicke“, erzählt Lebenbauer und freut sich, dass sie im ersten Lehrjahr alle Abteilungen der Firma kennenlernt. „Dadurch ist die Arbeit nie eintönig“, sagt sie und ist an einem Tag mit dem Einlagern von Waren beschäftigt, am nächsten steht sie in der Produktion und wieder an einem anderen verpackt sie Pakete.
Schon jetzt weiß sie: „Ich möchte unbedingt auch nach der Lehre bei Ringana bleiben.“ Damit sie sich aber auch zusätzlich weiterbildet, schwebt ihr vor, die Lehre mit Matura abzuschließen.