Gehören Sie zu den Menschen, die schon am 1. Dezember freudig an Lebkuchen knabbern und zu „Last Christmas“ durch das Wohnzimmer hüpfen? Dann haben wir wenig gemeinsam. Denn bei mir vergeht ein Großteil des Advents, ohne dass sich mein Herz für weihnachtliche Vorfreude erwärmen lässt. Ich bin genervt von Weihnachtsliedern in Geschäften und ewigem Suchen nach Geschenken. Blinkende Dekorationen und Zimt-Bratapfel-Duftkerzen lösen keine Freude, sondern Kopfschmerzen aus. Und beim jährlichen filmischen Pflichtprogramm „Der Grinch“ fühle ich mich von dem von Jim Carrey dargestellten grünen Ungustl verstanden.

Aber irgendwann und ohne Vorwarnung kommt er, der Moment, in dem die Stimmung umschwenkt. Es kann beim Keksebacken mit Freunden sein. Es kann ein Spaziergang durch die erleuchteten Wiener Gassen sein. Oder der Moment, wo jemand dem Busfahrer „Frohe Weihnachten“ wünscht, und der mit „Jo eh“ antwortet. Dann kehrt sie plötzlich ein, die ersehnte Weihnachtsruhe. Und sogar mein innerer Grinch grummelt zufrieden.