Dieses Jahr nahmen sich der ÖAMTC und seine Partnerclubs aus Europa Reifen zweier Dimensionen zur Brust: mit 225/40 R18 einen betont sportlichen Typ, der gern in der Kompakt- und Mittelklasse zum Einsatz kommt. Und mit dem 235/55 R17 ein typisches SUV-Format, das auch auf einer Vielzahl von Vans und leichten Nutzfahrzeugen montiert werden darf. Bewertet wurden wie gewohnt Fahr- und Sicherheitseigenschaften sowie Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekte.
Zufrieden konnte ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel vor allem mit den Pkw-Pneus sein: „Der Großteil der Testkandidaten in dieser Dimension liefert zufriedenstellende Ergebnisse ab.“ Vor allem auf trockener Fahrbahn gibt es kaum Patzer, wenn man von Rotalla Setula S-Pace RU01 und Falken Azenis FK510 einmal absieht. „Deren Problem liegt übrigens nicht so sehr beim Bremsweg, sondern eher beim allgemeinen Fahrsicherheitsgefühl, vor allem bei höheren Temperaturen“, sagt Eppel. Dass der Rotalla als Einziger ein „bedingt empfehlenswert“ einheimste, liegt zudem an den schlechten Werten auf nasser Fahrbahn, die deutlich unter dem Niveau des restlichen Feldes liegen.
Mit „sehr empfehlenswert“ schnitten hingegen gleich vier ab: der Continental PremiumContact 6, der Michelin Pilot Sport 4, der Goodyear Eagle F1 Asymetric 5 und der Maxxis Victra Sport 5. „Die vier Modelle sind echte Allrounder und geben sich weder in den Sicherheits- noch in den Umweltaspekten eine Blöße“, so der ÖAMTC-Experte. Und dass der Nexen N’Fera Sport, der Sava Intensa UHP 2 und der Vredestein Ultrac Vorti nur knapp an der Bestnote vorbeischrammten, lag nicht an ihren Trocken- und Verschleißergebnissen, die hervorragend waren, sondern an den nur durchschnittlichen im Bereich Nasstests. Ähnlich erging es dem Pirelli P Zero: Bester auf trockener Fahrbahn, sehr gut bei Nässe – aber gleichzeitig mit Schwächen bei Verbrauch und Verschleiß. Deswegen wurde der Italiener nur als „empfehlenswert“ beurteilt.
Große Gewinner. Noch interessanter die Ergebnisse bei der großen Dimension. Um diese Pneus mit hoher Flanke auch solide beurteilen zu können, wurden die Tests ausschließlich mit SUV durchgeführt, und die Resultate zeigen, dass diese Reifen eine bessere Alternative sind als die im Vorjahr erstmals vom Mobilitätsclub getesteten C-Reifen (C für Commercial, also preisgünstige Exemplare für Nutzfahrzeuge) der Dimension 215/65 R16C. „Die Laufleistung ist im Durchschnitt zwar geringer, aber speziell in Sachen Nassgriff, wie zum Beispiel beim Bremsweg auf nasser Fahrbahn, schneiden die meisten der heuer getesteten Modelle besser ab“, berichtet Eppel.
Wie sehen die Ergebnisse im Detail also aus? Als „sehr empfehlenswert“ wurden der Michelin Primacy 4, der Bridgestone Turanza T005 sowie der Maxxis Premitra 5 und der Pirelli Cinturato P7 bewertet. Die vier sind echte Allrounder, leisten sich in keiner Kategorie echte Schwächen. Dass Kandidaten mit „empfehlenswert“ beurteilt wurden, lag meist an Mängeln bei den Nassgrip-Eigenschaften. Nur drei der 14 getesteten Typen patzten auf trockener Fahrbahn.
Und welcher Reifen wurde mit der Bewertung „nicht empfehlenswert“ wieder nach Hause geschickt? Hierbei handelt es sich um den Laufenn S-Fit E. Er landete zwar in den Kategorien Verschleiß, Kraftstoffverbrauch, Abrollgeräusch und Trockeneigenschaften im vorderen Mittelfeld, befindet sich jedoch Wasser auf der Straße, bietet der Laufenn nur wenig Grip, eine schlechte Balance und lange Bremswege. Jedoch gibt es bereits einen Nachfolger auf dem Markt, der zum Zeitpunkt des Testreifenkaufs noch nicht verfügbar war.