Tauben sind viel widerstandsfähiger, als die meisten Menschen glauben“, sagt Walter Zerner. Er weiß, wovon er spricht, ist er doch seit 21 Jahren Obmann des obersteirischen Brieftaubenvereins Edelweiss.
Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, muss sich Zerner keine allzu großen Sorgen um seine Brieftauben machen. „Die Tauben plustern ihr Gefieder etwas auf, schaffen somit eine gute Kälteisolierung und verhindern den Wärmeverlust“, erklärt er. So können die Vögel Temperaturen von bis zu minus 20 Grad problemlos überstehen. Das Federkleid ist im Winter zudem dichter als in den Sommermonaten. Empfindlich sind die Tiere nur, wenn es zieht. „In ihrem Schlag darf es auf keinen Fall zugig sein. Sonst können die Tauben einen Schnupfen bekommen“, erklärt Zerner. Symptomatisch sind feuchte Augen und ein wässriger Nasenausfluss. Es kann auch eine Rötung und Schwellung der Rachenschleimhaut auftreten. Bereits bei den ersten Anzeichen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. „Mit Tropfen wird dann der Schnupfen behandelt. Bei artgerechter Haltung der Tiere kommt der Schnupfen zum Glück nur selten vor.“ Grundsätzlich muss aber der Unterschlupf der Tauben frei von zugigen Stellen sein, sonst tritt der Taubenschnupfen immer wieder auf.
Lediglich beim Futter passt Zerner in den kalten Monaten etwas mehr auf. „Im Winter verbrennen die Tiere natürlich mehr Energie. Deshalb verabreiche ich ihnen geschälte Sonnenblumenkerne und andere Körner.“ Vor allem ist darauf zu achten, dass die Tauben aufgrund des Futters im Winter nicht verfetten. Zudem achtet Zerner darauf, dass die Tiere Zugang zu frischem, nicht eingefrorenem Wasser haben.
Martina Pachernegg