Stürmer-Ikone Hans Krankl etwa meinte, keinen Grund für einen Rücktritt zu sehen. "Er ist erst 30 Jahre und im Zenit seiner Karriere", argumentierte er in seiner Kolumne auf oe24.at. Auch die Mehrbelastung durch die Champions League, die er in der kommenden Saison mit Leicester City absolvieren wird, sei kein Grund für einen Rücktritt.

Mit Bedauern hat ÖFB-Teamchef Marcel Koller auf den Nationalteam-Rücktritt von Christian Fuchs reagiert. Der Abgang des Kapitäns sei "schade, aber seine Entscheidung ist zu respektieren. Ich schaue auf eine sehr schöne gemeinsame Zeit und eine großartige Zusammenarbeit mit ihm zurück, die bereits im Jahr 2008 beim VfL Bochum begonnen und sich im ÖFB-Nationalteam fortgesetzt hat."

Windtner: "Familiäre Gründe"

ÖFB-Präsident Leo Windtner wurde nach eigenen Angaben von Fuchs am Dienstagabend von dessen Rücktritt informiert. Dabei habe ihm der Niederösterreicher versichert, dass ausschließlich familiäre Gründe dafür ausschlaggebend seien. "Wenngleich ich seine Entscheidung absolut bedauere, ist dies unsererseits voll zu respektieren. Christian ist ein toller Sportler und ist stets ein engagierter und verlässlicher Kapitän des Nationalteams gewesen. Er zählte zu den großen Persönlichkeiten unseres Nationalteams, und ich danke im Namen des ÖFB für seinen beherzten Einsatz für den österreichischen Fußball."

Ähnlich äußerte sich ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner. "Wir verlieren mit Christian nicht nur einen großen Sportler, sondern auch eine große Persönlichkeit. Er hat sich immer vor die Mannschaft gestellt und das Team sehr umsichtig geführt. Große Turniere wie diese EM geben aber oft Anlass zu Veränderungen, und daher kann ich diesen, aus privaten Gründen gesetzten Schritt, von Christian auch nachvollziehen", sagte der Oberösterreicher über Fuchs, dessen Familie in New York lebt.

Teamkollegen bedankten sich bei Fuchs

Fuchs' Mannschaftskollege David Alaba bedankte sich via Twitter bei seinem Kapitän. Auch Torhüter Rober Almer wünschte Fuchs auf Facebook auf seinem weiteren Weg alles Gute.

Julian Baumgartlinger äußert sich im Interview mit der Mainzer Tageszeitung zwar nicht direkt zum Rücktritt von Fuchs, meint aber zum Ausscheiden, dass "wir einfach zu viele Baustellen hatten. Ein paar Jungs waren vor der EM verletzt und sind ohne Spielpraxis nach Frankreich gekommen".