Der scheidende englische Fußball-Teamchef Roy Hodgson hat sich nach dem peinlichen EM-Aus mit einem bizarrem Auftritt verabschiedet. "Ich weiß immer noch nicht, was ich hier genau soll", sagte der sichtlich genervte 68-Jährige am Dienstag kurz vor der Abreise aus dem EM-Quartier der "Three Lions".
Er habe eigentlich über sein Rücktritts-Statement vom Vorabend nach der 1:2-Niederlage im Achtelfinale gegen Island hinaus nichts zu sagen. "Ich bin nur hier, weil mir gesagt wurde, dass es für viele Leute wichtig ist. Ich nehme an, jemand muss hier sitzen und die Prügel kassieren."
Der Verband (FA) kündigte an, bei seiner Suche nach einem Nachfolger auch ausländische Trainer berücksichtigen zu wollen. "Ich rede nicht über Namen, aber wir werden den bestmöglichen Coach für England finden", sagte FA-Generalsekretär Martin Glenn.
Kein Zerwürfnis mit der Mannschaft
Wayne Rooney hat Gerüchte über ein Zerwürfnis zwischen dem englischen Team und Trainer Roy Hodgson bei der EM zurückgewiesen. Entsprechende Berichte seien "komplett unwahr", erklärte der Kapitän am Dienstag nach dem peinlichen Achtelfinal-Aus gegen Island in einem Statement an die Press Association.
"Wir unterstützen Englands Trainer komplett, aber verstehen die Gründe für seinen Rücktritt. Wir hatten absolutes Vertrauen während der Vorbereitung und des Turniers", betonte Rooney. Der Sender Sky Sport News hatte berichtet, dass ältere Teammitglieder mit mehreren Entscheidungen Hodgsons nicht einverstanden gewesen seien. Dadurch hätten sie Vertrauen in den 68-Jährigen verloren.
Auch der scheidende Trainer widersprach dieser Darstellung. "Es gab keine Anzeichen, dass die Spieler nicht hinter uns oder hinter den Matchplänen gestanden wären", stellte Hodgson in seiner Abschieds-Pressekonferenz klar.