"In unglaublich kurzer Zeit ist es um die ungarische Auswahl herum zu einer richtigen Revolution gekommen, in der die aus der deutschen Sphäre stammenden Pal Dardai und Bernd Storck die Schlüsselrolle gespielt haben", schrieb die Zeitung "Magyar Nemzet".

Storck hatte im Juli 2015 die Nachfolge des aktuellen Hertha-Trainers Dardai angetreten und Ungarn erstmals seit 44 Jahren wieder zu einer Fußball-EM geführt. "Vielleicht war es die deutsche Arbeitsmoral und Präzision, welche unsere wirklich fähigen Spieler (...) und deren Kameraden zu einer richtigen Mannschaft geformt hat", führte "Magyar Nemzet" am Tag nach dem spektakulären 3:3 gegen Portugal weiter aus.

Vor allem der 40-jährige EM-Rekordsenior Gabor Kiraly im Tor und Deutschland-Legionäre wie der zuletzt mit Hannover 96 abgestiegene Stürmer Adam Szalai oder Zoltan Stieber vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg trumpfen nun unerwartet auf. "Heute feiern wir mehrheitlich dieselben Spieler, die vor ein paar Jahren 1:8 gegen die Niederlande verloren haben. Wie haben sich diese Fußballspieler aus einer nationalen Schande in die Lieblinge des Landes verwandelt?", fragte die Boulevardzeitung "Blikk" in Erinnerung an das historische WM-Quali-Debakel vom 11. Oktober 2013 in Amsterdam.

Storck lobt seine Spieler

Storck war indes voll des Lobes für seine Spieler. "Ich gratuliere meiner Mannschaft, die wie schon in den beiden vorangegangenen Spielen eine starke Leistung gezeigt hat. Wir haben noch einmal draufgelegt und immer an uns geglaubt. Das wurde belohnt mit dem Gruppensieg. Für ganz Ungarn ist das ein Traum", betonte der 53-Jährige. "Über diese Spielergeneration wird man später sprechen wie über jene in den 1950er- und 1960er-Jahren. Jeder Spieler in dieser Mannschaft ist außergewöhnlich."

Ungarns goldene Elf um den legendären Kapitän Ferenc Puskas wurde 1954 Vizeweltmeister sowie 1952 Olympiasieger. Auch 1964 und 1968 eroberten die Magyaren Olympia-Gold und wurden 1964 in Spanien EM-Dritter.