Der US-Sportsender ESPN hat sowohl im Fernsehen als auch auf seiner Website Österreich als gefährlichen Außenseiter bezeichnet. "Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sie die Trophäe gewinnen, so sind die Österreicher ein faszinierender Außenseiter, der für einige Überraschungen sorgen kann", schreiben die Experten auf espnfc.com. "Wenn sie hinter Portugal Zweite werden, könnten sie ein günstig aussehendes Achtelfinale gegen das zweitplatzierte Team der Gruppe B erhalten. Ein Platz unter den letzten acht wäre für sie möglich." "Schlüsselspieler" David Alaba wird als moderner, erster österreichischer "Weltklasse-Spieler in vielen Jahren" bezeichnet.

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Den EM-Titel als Sensationsteam trauen auch die Buchmacher Österreich nicht wirklich zu, aber es ist weit vom krassen Außenseiter entfernt. Immerhin rangiert Österreich z.B. bei Interwetten mit einer Quote von 1:35 an neunter Stelle von 24 Teams (Frankreich: 4,5, Deutschland: 4,7). Auch bet-at-home.com listet Österreich bei der Wette auf den Gesamtsieger auf dem neunten Platz (Quote: 1:37), Gastgeber Frankreich (1:4) rangiert auch hier vor Deutschland (1:5) an der Spitze. Bwin.com vervollständigt den Trend: Österreich an neunter Stelle (1:34) - Frankreich (4,5) vor Deutschland (5,00). Zum Vergleich: für einen EM-Titel Albaniens wird bis zum 500-fachen des Einsatzes ausbezahlt.

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Portugals Nationalmannschaft hat bei der Fußball-EM in Frankreich Besuch von Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa und Ministerpräsident Antonio Costa bekommen. Beide Staatsmänner aßen am Samstag mit Superstar Cristiano Ronaldo und den anderen Spielern zu Abend. "Wir haben eine tolle und hochmotivierte Mannschaft", sagte Rebelo de Sousa im EM-Quartier der "Selecao" in Marcoussis in der Nähe von Paris. "Aber ich halte mich an das, was mir Nationaltrainer Fernando Santos gesagt hat. Wir sollten die Erwartungen nicht zu hoch schrauben." Die Portugiesen treffen am Dienstagabend in ihrem ersten EM-Spiel auf Außenseiter Island.

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Hohe Nachfrage und erhoffte Umsätze ziehen Fälscher an. Kurz vor dem Vorrundenspiel der Spanier gegen Tschechien (Montag, 15.00 Uhr) hat der französische Zoll falsche Trikots von Mitfavorit Spanien konfisziert. Die Beamten aus Dunkerque im Norden des Landes entdeckten 1.200 Trikots mit Hosen in den rot-blauen Farben der spanischen Mannschaft. In einem aus Großbritannien kommenden spanischen Lastwagen waren die Fälschungen zwischen Produkten aus China versteckt. Schätzwert laut Zoll: 150.000 Euro.

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Ohne Küsschen links, Küsschen rechts zur Begrüßung geht unter Freunden in Frankreich nichts. "Faire la bise" - auf die Wange küssen - ist eine französische Tradition. Zugleich ist das Ritual aber voller Fettnäpfchen. Wen küsst man, wem gibt man eher die Hand? Noch komplizierter ist es mit der Zahl der Küsschen - denn die variiert von Region zu Region. In Paris sind es in der Regel zwei, eins auf jeder Seite, anderswo aber auch bis zu vier. Der größte Anfängerfehler aber: Die Busserl werden nicht auf die Wange geschmatzt. Für die echte Bise gehört Wange an Wange - das Busserl wird eher angedeutet und landet in der Luft.