Todesängste standen die Schweizer-Nationalteamspieler kürzlich aus, als sie nach einem Testspiel gegen Belgien von Genf nach Lugano zurück in das Hotel flogen. Die 35 Flugminuten erhöhten sich auf 60 Horror-Minuten. Blitze, Donner, Hagel und extreme Turbulenzen mussten Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka & Kollegen miterleben. Zum Glück brachten die Piloten die Nati, wie das Team in der Schweiz genannt wird, sicher auf den Boden zurück. Ein Ereignis, dass das Team noch enger zusammenrücken ließ. Denn unter dem Motto, was soll uns jetzt noch erschüttern, zeigen sich die Eidgenossen recht zuversichtlich. Da wird sogar das Wort Endspiel in den Mund genommen. „Im Halbfinale haben die Deutschen das Pech, dass sie auf uns treffen und wir hauen sie weg“, sagte Kapitän-Xhaka, aber mit einem Augenzwinkern.

Den bisher größten Erfolg feierte die Schweiz mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1924. Im Nachwuchsbereich überraschten die Eidgenossen im Jahr 2009 als sie den WM-Titel in der U17 eroberten. Nach dem 2. Weltkrieg nahm das Land an vier Weltmeisterschaften teil, danach verfielen die Schweizer für 30 Jahre in ein Fußball-Trauma.

Erst als der deutsche Uli Stielike (1989 bis 1992) und der Engländer Roy Hodgson (ab 1993) als Teamchefs agierten, kam der Erfolg zurück. In der FIFA-Weltrangliste belegte die Schweiz 1993 Platz drei, qualifizierte sich für die WM 1994 (Achtelfinaleinzug) und für die EM 1996. Nach einem neuerlichen Tief von sechs Jahren ging es unter Jakob Kuhn wieder aufwärts, das Team nahm an der EM 2004 und WM 2006 teil. Bei der WM-Endrunde in Deutschland wurden die Schweizer Gruppensieger vor dem späteren Vizeweltmeister Frankreich (0:0), Südkorea (2:0) und Togo (2:0), schieden aber im Achtelfinale gegen die Ukraine mit 0:3 im Elfmeterschießen aus. Die Schweiz ist das einzige Team in der WM-Geschichte, das ohne einen einzigen Gegentreffer in der regulären Spielzeit ausschied. Gleichzeitig ist sie auch die einzige Mannschaft, die in einem Elfmeterschießen kein Tor erzielen konnte.

Anlaufschwierigkeiten

Enttäuschend verlief die Heim-EM 2008 mit dem Aus in der Gruppenphase, darauf folgte Ottmar Hitzfeld als Coach, der die Nati 2010 und 2014 zur WM führte. Hitzfeld verlängerte seinen Kontrakt danach nicht mehr, Wunschkandidat Marcel Koller sagte seinen Landsleuten ab. Was den Weg für Vladimir Petkovic frei machte und der nach Anlaufschwierigkeiten die Quali für Frankreich schaffte.