Albanien, bei der Europameisterschaft. Na, alle Ehre? Galt doch das versteckte Land an der Adria viele, viele Jahre nur als zuverlässiger Punktelieferant. Mit der Qualifikation für die Euro 2016 hat sich aber alles geändert. Und schließlich holte sie sich das Ticket als Gruppenzweiter hinter Portugal. Noch vor Dänemark und Serbien.

Dass die Albaner so weit gekommen sind, verdanken sie zweifelsohne ihrer Auswärtsstärke. Portugal wurde sogar 1:0 geschlagen und das Skandalmatch in Belgrad gegen Serbien, das abgebrochen werden musste, nachdem eine Drohne mit einer Großalbanischen Flagge über dem Stadion gekreist war und so heftige Auseinandersetzungen ausgelöst hatte, wurde am Grünen Tisch mit 3:0 für die Albaner verifiziert. So ging die Tür nach Paris auf.

Die Auseinandersetzungen in Belgrad.

Die Stärke der Albaner ist ihr Defensivverhalten. Eine richtigen Goalgetter haben sie auch gar nicht. Und auch Trainer Giovanni de Biasi, Italiener mit albanischen Reisepass, meint auch, dass das Team der Star sei. Albanien kassierte in der Qualifikation auch nur fünf Tore. Keeper Berisha parierte 77 Prozent aller Schüsse auf sein Tor. So könnte er auch zum Helden der Albaner in Frankreich werden.

Auch zwei Spieler aus der deutschen Bundesliga gehören zum Nationalteam. Mergim Mavraj vom 1. FC Köln und Amir Abrashi vom FC Freiburg.

Nicht nur der Fußball hat sich grundlegend verbessert auch versteckt sich das Land selbst nicht mehr so sehr hinter dem eisernen Vorhang. Aber natürlich ist es ein gebirgiges Land, mit weiten Flächen, wo weit und breit kein Mensch wohnt. So groß wie Belgien hat Albanien nur 2,8 Millionen Einwohner. An der illyrischen Küste entsteht aber Fremdenverkehr, auch mit Hotelbauten ohne Baubewilligung. Improvisation gehört zum Tagesgeschäft.