Über Stock und Stein, durch Gebüsch und Wälder, durch fließende Gewässer und das immer mit Blick auf den Kompass und die Landkarte. Oft sind die Teilnehmer nass vom Regen, aber stets konzentriert, obwohl der Ritt ihnen seit Stunden einiges abverlangt. Kurzum, ein Orientierungsritt ist anspruchsvoll und führt Ross und Reiter quer durchs Gelände.
Orientierungsreiten ist ein Teilbereich des Pferdesports und besteht aus einem Ritt durchs Gelände, dem Meistern von verschiedenen Hindernissen und den Gehorsamsprüfungen für das Pferd. „Bei dieser Art des Reitens ist Disziplin grundlegend“, erklärt Wolfgang Scheifinger. Er ist internationaler Richter bei Orientierungsreiten und seit vielen Jahren von der Sportart begeistert.
Ursprünglich stammt das Orientierungsreiten aus Frankreich. „Es ist dadurch entstanden, weil Wanderreitführer ihre Leistungen untereinander messen wollten. Daraus wurde TREC (Techniques de Randonnée Equestre de Compétition), die wettbewerbsmäßige Form des Wanderreitens“, schmunzelt Scheifinger.
Grundlegend für den Erfolg im Orientierungsreiten ist die Ausbildung des Pferdes und des Reiters. Kartenkunde, Orientieren im Gelände, richtiges Konditionstraining des Pferdes, Geschicklichkeit, Rittplanung und viele mehr müssen geübt werden.
Der Parcours
Unterschiedliche Kategorien werden beim Orientierungsreiten bewertet. Eine trägt den Namen „P.T.V.“, wobei der Hindernisparcours gemeint ist. Geprüft werden die Qualität, der für den Ritt eingesetzten Pferde, die Exaktheit und die Hilfestellung des Reiters und seine Sicherheit im Gelände zu bewerten.
Die Wegstrecke ist zwischen zweieinhalb und fünf Kilometer lang, auf der 16 natürliche oder naturnahe Hindernisse auf den Reiter warten. Der Parcours wird vor dem Wettkampf von den Teilnehmern zu Fuß und ohne Pferd besichtigt. Das erste Pferd-Reiter-Gespann startet frühestens eine halbe Stunde nach Ende der Besichtigung.
Martina Pachernegg