Zu einem ganz besonderen Abend lud die Kleine Zeitung am Dienstag in der Lipizzanerheimat-Bibliothek in Köflach. Unter dem Motto „Mörderische Lipizzanerheimat“ nahmen die aus Maria Lankowitz stammende Krimiautorin Isabella Trummer und Kleine Zeitung-Redakteur Robert Preis – selbst erfolgreicher Krimiautor – die Gäste mit auf eine launige Reise in die Krimiwelt.

Englisch statt Deutsch

„Eigentlich wollte ich ja Deutsch auf Lehramt studieren“, erzählte Trummer dabei aus ihrem Nähkästchen. Davon hatte ihr aber ein Professor abgeraten, weil durch das ständige Korrigieren von Fehlern in fremden Arbeiten würde die Lust am eigenen kreativen Schreiben rasch verloren gehen, warnte sie dieser. „So wurde es dann doch Englisch“, schmunzelte die Krimiautorin, die ihren Kommissar Kammerlander bereits sechs Fälle lösen ließ.

Im Mittelpunkt des Abends stand das Vorbild so vieler Autorinnen und Autoren: Agatha Christie, die unglaubliche 66 Fälle zu Buch brachte und dabei so zeitlose Ermittler wie Hercule Poirot und Miss Marple schuf. „Allein ihren Aufbau der Geschichten habe ich schon immer toll gefunden. Sie hat den perfekten Mord gemacht und dazu auch noch so viele Fallen und Verwirrspiele eingebaut, dass man trotz versteckter Hinweise den Fall meist selbst kaum lösen kann“, so Trummer.

„Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dir und Agatha Christie?“, wollte Preis im Rahmen des humorvollen Gesprächs wissen. „Zwei Milliarden verkaufte Bücher“, sorgte Trummer mit ihrer Antwort für Lacher. Sie selbst habe kein Schema F, jeder Fall sei anders aufgebaut: „Manchmal tritt der Ermittler erst nach 200 Seiten in Erscheinung, in meinem aktuellen Buch ,Schatten über dem Schilcherland‘ wiederum kennt man den Täter von Beginn an und begleitet ihn dabei, wie er seine Tat vertuschen möchte.“

Film-Premiere steht bevor

Im Rahmen der Leseshow erzählte Preis auch von seiner Tätigkeit als Krimiautor, bereits neun Fälle mit Ermittler Armin Trost gibt es zu lesen. Besonderes Interesse aus dem Publikum gab es auch für die filmische Umsetzung, denn im Herbst feiert auf Servus TV der Fall „Der Tod tanzt in Graz“ Premiere als Spielfilm.

Zum Abschluss gab es regen Applaus aus dem buntgemischten Publikum, in dem unter anderen Stadträtin Stefanie Galler, Gemeinderat Wolfgang Fandl, der frisch gebackene Mixed-Martial-Arts-Referee Niki Kulmer und Künstler Franz Dampfhofer saßen. Dieser war gewissermaßen auch Ideengeber für die Leseshow: Gemeinsam mit Preis hatte er im Rahmen einer Vernissage seines „Schatzinsel-Zyklus“ im Kunsthaus Köflach zu einem Publikumsgespräch über den Klassiker von Robert Louis Stevenson geladen. „Dabei ist die Idee gekommen, so etwas wieder zu machen“, berichtete Preis, der im Juni auch Veranstalter des Fine Crime-Festivals in Graz und darüber hinaus ist. In Köflach (Ernst Geiger, 11. Juni) und Voitsberg (Ellen Dunne, 12. Juni) wird es auch zwei Lesungen im Rahmen des Festivals geben.