Es ist ein Rückschlag und ein Lichtblick zugleich. Mariella Reichsthaler (49) aus Weißkirchen dachte, sie könne Anfang der Woche den Rückflug von Kreta in die Steiermark antreten. Doch nun stellt sich heraus: Sie kommt erst am Freitag weg von der Insel.

Volle Urlaubsflieger

Wie berichtet, erlitt die Allgemeinmedizinerin aus Weißkirchen am 24. August einen Herzinfarkt. Nachdem sie unter abenteuerlichen Umständen schließlich in einem Spital einen lebensrettenden Herzkatheter gesetzt bekam, wartet sie nun auf eine Gelegenheit zur Rückkehr. Sie muss liegend transportiert werden – nicht nur wegen des Herzinfarktes, sondern auch wegen schmerzhafter Prellungen und Blutergüsse nach einem Sturz, den sie Tage zuvor erlitten hatte. Doch die Urlaubsflieger sind voll, und ein eigener Ambulanzjet von einer ihrer Reiseversicherungen sei ihr verweigert worden.

Das Spitalsbett konnte Mariella Reichsthaler inzwischen verlassen. Nun wartet sie im Hotel auf die Heimreise
Das Spitalsbett konnte Mariella Reichsthaler inzwischen verlassen. Nun wartet sie im Hotel auf die Heimreise © Privat

„Die europäische Reiseversicherung hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und jetzt eine Lösung gefunden“, erzählt Reichsthaler im Telefongespräch mit der Kleinen Zeitung.

Verwundert ist sie über die Komplexität der Vorgänge: „Mir wurde erklärt, dass die Versicherung eine Ausschreibung machen muss und Anbieter 24 Stunden Zeit haben, ein Angebot zu legen.“ Inzwischen weiß Reichsthaler, mit wem sie heimfliegen kann. „In einer Maschine der Austrian Airlines werden sechs Sitze ausgebaut und eine Art Mini-Ambulanz eingebaut.“ Ein Arzt aus Österreich fliegt nach Kreta und begleitet sie nach Hause. Dann kehrt sie mit ihrem Mann Konrad, der sie die ganze Zeit über betreut, zurück nach Österreich. Sämtliche Kosten trägt die Versicherung, auch jene für die Verlängerung des Hotels.

LKH Knittelfeld als Ziel

Obwohl sie sich eine frühere Rückkehr gewünscht habe, sei sie froh, dass nun alles für Freitag fixiert ist. Mariella Reichsthaler kommt nach ihrer Rückkehr auf eigenen Wunsch ins LKH Knittelfeld, nimmt auch in Kauf, dass am Freitag wegen der Flugshow Airpower großer Lärm in der Region herrscht: „Ich will meinem Zuhause einfach so nahe wie möglich sein“, so die Medizinerin. Ihre Patienten seien versorgt: „Kollegen vertreten mich bis zu meiner Genesung und Rückkehr dankenswerterweise in meiner Ordination.“