Der Murenabgang im Gemeindegebiet von Vordernberg verschüttete nicht nur sieben Fahrzeuge, die Montagabend auf der B 115 auf Höhe Laurentikirche unterwegs waren, sondern machte auch eine Sperre der Eisenbundesstraße in diesem Bereich notwendig. „Wir haben gleich Montagnacht alle Maßnahmen ergriffen, um die Sperre einzurichten. Das mussten wir auch zum Schutz unserer Mitarbeiter machen, weil wir in der Nacht überhaupt nicht abschätzen können, was da noch an Material am Berg oben ist“, erzählt Straßenmeister Thomas Pölzl, der seit Jänner in dieser Funktion tätig ist.

Straßenmeister Thomas Pölzl
Straßenmeister Thomas Pölzl © KLZ / Johanna Birnbaum

Seit Juni sei die Unwettersaison voll im Gang. „Da hat es mit einem Starkregenereignis in Proleb angefangen. Und seitdem sind wir eigentlich im gesamten Bezirk immer wieder im Einsatz, um Schäden zu beseitigen und Gefahrenstellen abzusichern“, erzählt Pölzl. Wichtig bei allen Maßnahmen sei die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, der Behörde und anderen Partnern wie der Wildbach- und Lawinenverbauung oder den Feuerwehren. „Im Fall der Silbergrabenmure ist auch die VA Erzberg mit dabei. Wir sind für den unteren Bereich zuständig, dann übernimmt die Wildbachverbauung einen Teil unserer Geräte und macht in ihrem Bereich weiter“, führt Pölzl aus.

Alle helfen zusammen

Im Moment werde an der B 115 daran gearbeitet, eine Fahrspur freizubaggern und mittels Betonleitwänden so abzusichern, dass, falls noch etwas nachkommen sollte, die eine Fahrspur sicher ist. „Das dauert aber, denn nur, wenn die zuständigen Fachleute den Abschnitt einspurig freigeben, wird das passieren“, fährt Pölzl fort.

„Primär ging und geht es darum, Durchlässe und Entwässerungen zu reinigen. Deshalb haben wir Kanalspülwägen, Lkw und Bagger des Straßenerhaltungsdienstes aus der ganzen Region zusammengeholt. Zudem müssen Schlamm und Geröll von der Fahrbahn und einem Rückhaltebereich hinter dem angrenzenden Lawinendamm entfernt werden. Dafür sind mehrere Bagger sowie Lkw im Einsatz, die das Material wegschaffen‘“, präzisiert Michael Felix, Regionalleiter des Straßenerhaltungsdienstes.

Ampelregelung auf Ausweichroute

In dem rund 500 Meter langen Abschnitt steht bereits seit Dienstag eine Ausweichroute für Kfz unter 3,5 Tonnen über die alte Bundesstraße zur Verfügung. „Aufgrund des relativ langen Abschnittes, der seit Mittwochnachmittag mit Ampeln geregelt wird, ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Der Schwerverkehr wird nach wie vor über die A 9 umgeleitet. Wir hoffen, dass die B 115 spätestens ab kommenden Sonntag wieder befahrbar sein wird“, informiert Verkehrsreferent Anton Lang. Und Pölzl ergänzt: „Für Einsatzfahrzeuge und den öffentlichen Verkehr schauen wir immer, sofort eine nahe Ausweichroute zu ermöglichen. Das hat Priorität.“

Sperren werden ignoriert

Wichtig sei die Sicherheit für die Menschen. Für Verärgerung sorgen aber immer wieder Verkehrsteilnehmer, die Sperren einfach ignorieren. „Das kommt leider öfter vor als man glaubt. Das Problem ist ja auch, dass jemand eine Sperre wegräumt und ein Nachkommender dann nichts von einer Sperre mitbekommt. Wir dokumentieren jede Sperre, die wir einrichten, mit Fotos und archivieren diese mit genauem Datum. Diese Dokumentation ist wichtig, wenn jemand in einen Bereich fährt, wo Sperren weggeschoben wurden“, lässt Pölzl hinter die Kulissen seiner Arbeit blicken.