Wegfahren ist gut, dableiben aber auch. Unter diesem Motto sammelt die Stadtredaktion in den Sommermonaten die schönsten Plätze in der Stadt, aber auch rund um Graz. Vergangene Woche ging es um die coolsten Orte, von Höhle bis Schattenplatz am See, diese Woche sind die schönsten Gastgärten dran. Möchten Sie uns auch Ihren Lieblings-Gastgarten verraten? Schreiben Sie uns ein Mail mit der Beschreibung und einem Foto an graz@kleinezeitung.at!

Die Stiftstaverne in Rein: Weil ruhig sitzen nicht immer leicht ist

Die Stiftstaverne in Rein
Die Stiftstaverne in Rein © TV Region Graz/Donner

Essen gehen mit Kindern ist so eine Sache, denn ruhig sitzen ist nicht immer leicht. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass ein Elternteil allein am Tisch sitzt, weil der andere dem Nachwuchs hinterherlaufen muss. Nun, bei der Stiftstaverne ist gleich neben dem schattigen Gastgarten ein großzügiger Spielplatz. Dieser ist eingezäunt und mit allem versehen, was Kinderherzen höherschlagen lässt – inklusive Wasserpumpe. Den Bewegungsdrang kann man vor oder nach dem Essen mit einem Spaziergang entlang des Prälaten-Weges stillen. Etwa auf der Hälfte des Weges gibt es zudem einen Barfußweg, der am Ufer bzw. im Mühlbach für Abkühlung sorgt. (Martina Marx)

Kalte Ente: Prost mit Einhorn

In der Kalten Ente darf‘s schon einmal ausgefallener sein
In der Kalten Ente darf‘s schon einmal ausgefallener sein © Nina Müller

Die schönsten Gastgärten verstecken sich oft hinter den unscheinbarsten Eingängen. In der Sparbersbachgasse, schräg gegenüber der Alten Technik, ist vor ein paar Jahren die Tagesbar „Kalte Ente“ dem Gasthaus „Blaukrah“ nachgefolgt. Viel Gutes vom wunderbaren Vorgänger – wie die schöne alte Täfelung in den Gasträumen – hat man belassen, und den schattigen Biergarten im Hof natürlich ebenso. Spezialisiert ist man auf fancy Drinks, die schon einmal in einem Tiger- oder Einhorn-Gefäß serviert werden. Erfrischend im Sommer ist aber vor allem das „Hausgetränk“, das auch Namensgeber fürs Lokal ist: Die „Kalte Ente“ ist eine Zitronen-Bowle aus der Fünfziger Jahren. (Nina Müller)

Genussplatz Lustbühel: Mit tierischen Nachbarn

Der Lustbühel und dortige Gastgarten bieten eine Auszeit über den Dächern von Graz
Der Lustbühel und dortige Gastgarten bieten eine Auszeit über den Dächern von Graz © Hanschitz

Ziegen meckern, Kleine und Große füttern ihnen Gras durch den Zaun, Hunde laufen neben spielenden Kindern den Kiesweg entlang. Esel, Pferde und Hühner freuen sich über die grünen Wiesen. Während man im „Genussplatz Lustbühel“ ein Glas Wein und einen hausgemachten Fruchtsaft genießt – zu einer Brettljause, einer Mehlspeise oder Co. – versetzt einen der Blick vom Gastgarten aus in wahre Urlaubsstimmung. Das städtische Treiben ist am Lustbühel in Waltendorf/St. Peter schnell vergessen, Schirme bieten im „Genussplatz“ Schutz vor der Sonne. Vor der Einkehr empfiehlt sich ein Spaziergang vor Ort. Kleiner Tipp: Bargeld statt Bankomatkarte einstecken. (Verena Schaupp)

Wildmoser: Mittendrin ein Fleck Wiese

Idylle zwischen Betonblöcken
Idylle zwischen Betonblöcken © Wildmoser

Betonblock reiht sich an Betonblock und mittendrin ein Fleck Wiese, darauf ein paar Bäumchen. Im boomenden Lendviertel lässt einen der Gastgarten vom „Wildmoser“ ein bisschen Stadt und Zeit vergessen. Hölzerne Tische und Sessel vor dem Wirtshaus – einem liebevoll sanierten, 100 Jahre alten und damit historischen Vorstadthäuschen. Unter den „Schmankerln“ auf der Karte Würstel, Moussaka oder Miesmuscheln, Alpe-Adria-Küche trifft Hausmannskost. Hier feiert es sich besonders gut. Zu allen Anlässen mit den liebsten Menschen. Jeder Sommerabend wird gemütlich - die Zehen befreien sich fast von selbst aus den Sandalen und graben sich ins Gras. (Anna Stockhammer)

Kork: Versteckt im Park der TU

Cafe.Bar Kork in einem schattigen Park zwischen den Gebäuden der TU Graz
Cafe.Bar Kork in einem schattigen Park zwischen den Gebäuden der TU Graz © Kork

Viele sind regelmäßige Besucher, viele kennen aber dieses nette, schattige Lokal auch nicht. Denn das „Kork“ liegt ein wenig versteckt zwischen Lessingstraße und Technikerstraße in einem wunderschönen Park zwischen den Gebäuden der Technischen Universität Graz. Im Sommer ist vor allem der Gastgarten gefragt, mit Wohlfühl-Mobiliar im Schatten des modernen Günther-Domenig-Baus der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften und der sogenannten „Alten Technik“, dem Hauptgebäude der TU Graz. Regnet es, bietet der Innenraum in zwei Etagen fast ein Wohnzimmergefühl. (Norbert Swoboda)

Black Coffee: Ein Break„fest“ im Hinterhof

© Gerald Winter-Pölsler

Schwarz muss er sein, der Kaffee. Wie denn auch sonst?! Also rein ins „Black Coffee“ in der Schörgelgasse. Wobei man ehrlich sein muss: Von außen deutet nicht viel darauf hin, dass sich hier einer der schönsten Gastgärten der Stadt versteckt. Aber es gibt wenig Schöneres als sich in einem dieser typischen Grazer Gründerzeit-Innenhöfe den Kaffee servieren zu lassen. Bäume sorgen für Schatten, Vögel für den Gesang. Die unruhige Stadt ist zwar direkt vor der Haustür – gefühlt aber ganz weit weg. Achtung bei den Öffnungszeiten: Das Café ist auf Frühstück spezialisiert und das wird hier zum wahren Break„fest“. (Gerald Winter-Pölsler)

Fotter: Grün mit einem Schuss Nostalgie

Grüne Insel im Univiertel: Der Garten des Café Fotter
Grüne Insel im Univiertel: Der Garten des Café Fotter © Café Fotter

Besonders idyllisch ist der Hof des Café Fotter in der Attemsgasse im Univiertel, wenn die Rosen blühen. Aber auch jetzt lässt es sich im Schatten unter den Bäumen gut aushalten. Nicht nur das unvermutete Hinterhofgrün und die feinen Kuchen machen den Besuch zur Seelenmassage. Zum Cappuccino leben nostalgische Erinnerungen an die Unizeit auf. Die Vorklinik, in der man auch als Geisteswissenschafterin vor gefühlt hundert Jahren manche Vorlesung hinter sich brachte, wurde gerade abgerissen. Das Café Fotter steht noch – samt entspanntem Garten! (Andrea Rieger)

Die Hummel: Kulinarische Urlaubsgefühle

© Pajman

Eigentlich mitten in der Stadt und dennoch verborgen hinter einem schmiedeeisernen Tor zwischen buschigen Sträuchern und dicken Baumstämmen findet sich eine Insel der Seligen für Feinschmecker. Zwischen Kunsthaus und Mariahilferplatz hat sich die Hummel eingenistet und im Gastgarten eine grüne Oase errichtet, in der die levantinische Kulinarik mit Sharing-Konzept gleich noch besser schmeckt. Ob Hummus, Shakshuka oder Baba Ganoush, im Schatten der Bäume im sogenannten Hummelhof kommen mitten in der Grazer Innenstadt Urlaubsgefühle auf. Samstags lädt das Lokal zudem im Sommer auch zum Brunchen ein. (Simone Rendl)