Sie lag im Mülleimer am Klo, zwischen gebrauchtem Papier. Und diese Schreckschusspistole, die am Donnerstag im Grazer Rathaus – kurz vor der Gemeinderatssitzung – entdeckt worden war, hält nicht nur die Polizei und die Sicherheitsbeauftragten der Stadt auf Trab, sie beunruhigt naturgemäß auch Mandatarinnen und Mandatare genauso wie Mitarbeiter der Rathausbüros. So gesteht Gilbert Sandner, Sicherheitsmanager der Stadt, dass „manche ein mulmiges Gefühl hatten. Es hat aber niemanden gegeben, der in Panik geriet“. Jedenfalls reagiere man – besonnen, nicht kopflos: So werden bis auf Weiteres die Einlasskontrollen verstärkt. „Jeder, der ins Rathaus möchte, kann dies nur nach einer Personenkontrolle und einem Anruf beim Büro, das die Person aufsuchen will, tun.“ Weitere Maßnahmen – etwa Metalldetektoren – werden geprüft, wobei Sandner betont: „Die Regierung um Bürgermeisterin Kahr möchte, dass das Rathaus trotz allem ein offenes Haus bleibt.“

Indes ermittelt die Kriminalpolizei und greift auf Videoaufnahmen wie mögliche Fingerabdrücke zurück. Der Exekutive gibt der Fund einige Rätseln auf. „Es gibt ja kein Bekennerschreiben oder dergleichen“, so Polizeisprecher Fritz Grundnig. Sollte das so offensichtliche Hinterlassen der Pistole eine Drohung sein? Und wenn ja, gegen wen? Oder war es bloß ein extrem dummer Scherz?