Nach der Landtagswahl in Salzburg werden erste Konsequenzen sichtbar: Am Dienstagvormittag haben die Salzburger Neos-Chefin Andrea Klambauer und die gesamte Landesspitze der Neos ihren Rücktritt verkündet, nachdem die Partei, die zuletzt mitregierte, aus dem Landtag geflogen ist.

Die Bundesorganisation der Neos übernimmt derweil die Geschäfte in Salzburg, bestätigte Generalsekretär Douglas Hoyos am Dienstag. Dass nun der Gastronom Sepp Schellhorn die Salzburger Neos übernimmt, schloss Hoyos aber aus. Schellhorn hatte 2021 die Politik verlassen, immer wieder gibt es Rückkehrgerüchte. In Salzburg brauche es aber jemanden, der zu hundert Prozent zur Verfügung stehe. Als Unternehmer habe Schellhorn "leider nie alle Hände frei", so Hoyos.

Die anderen Parteien empfängt ÖVP-Landeshauptmann Hauslauer diese Woche zu Sondierungsgesprächen. Den Anfang macht FPÖ-Chefin Marlene Svazek am Dienstag. Es wurde vereinbart, dass es weder davor noch danach öffentliche Stellungnahmen geben wird. Am Mittwoch werden SPÖ-Vorsitzender David Egger und Grünen-Landessprecherin Martina Berthold zum Sondierungsgespräch kommen.

Haslauer führt Gespräche mit allen

Laut Haslauer will man dabei ausloten, "ob sich bei wesentlichen Knackpunkten und schwierigen Themen Gegensätze überwinden lassen oder nicht". Am Freitag wird der ÖVP-Chef dann dem Landespräsidium einen Vorschlag unterbreiten, mit wem Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden sollen. Diese sollen bereits Anfang kommender Woche mit der Ausarbeitung eines Zeitplans beginnen.

Denkbar sind drei Regierungskonstellationen: eine Koalition von ÖVP und FPÖ, die mit 22 der insgesamt 36 Landtags-Mandaten über eine solide Mehrheit verfügen würde, eine ÖVP-SPÖ-Koalition, die mit 19 Mandaten nur knapp abgesichert wäre, oder eine Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Grünen, die dann ebenfalls auf 22 Abgeordnete käme. Eine Regierungszusammenarbeit mit der KPÖ Plus wurde von beiden Seiten ausgeschlossen.