Das Wohnungsinserat auf der Internetplattform klingt attraktiv. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. "Interessierte sind zwar oft misstrauisch wegen des geringen Mietzinses, aber weil Städte ein teures Pflaster sind, melden sich viele dennoch bei den angegebenen anonymen Hotmail- oder Gmx-Adressen des möglichen Vermieters", schildern die Experten der Arbeiterkammer Wien die Praxis. Dieser reagiert dann auch prompt und behauptet, er schreibe aus dem Ausland. "Er erzählt nachvollziehbar eine erlogene Geschichte. Zum Beispiel, dass er dort überraschend einen Job antreten musste und aus diesem Grund jemanden suche, der seine Wohnung für mindestens drei Jahre mietet. Sie müssten nur die Kaution in der Höhe von zwei Monatsmieten ins Ausland überweisen. Er würde ihnen dann die Schlüssel senden. Sollte die Wohnung nicht gefallen, würden Sie Ihr Geld wieder zurückgezahlt erhalten."

Die Masche

Die Vorgangsweise ist immer die gleiche: Offensichtlich sollen Wohnungssuchende mit Schnäppchenpreisen und Topausstattung bewogen werden, leichtfertig einen höheren Geldbetrag im Voraus zu überweisen. Und das, ohne die Wohnung gesehen zu haben. Die angeblichen Besitzer geben an, im Ausland zu sein (oft Großbritannien, Italien, Spanien oder Skandinavien) und deshalb nicht persönlich zur Besichtigung erscheinen zu können. "Sie fordern Sie per E-Mail auf, einen Geldbetrag per DHL, Western Union, etc. zu zahlen. Dann gäbe es den Schlüssel zur Wohnung per Post, nur den erhalten Sie nie", berichten die AK-Experten aus der Beratungspraxis.

Besonders gefinkelt und mies: "Die Betrüger nutzen das Vertrauen vieler Menschen zu Airbnb aus. Wenn Sie sich für eine günstige Wohnung interessieren, werden Sie zu Anzahlungen 'über eine seriöse Firma' verleitet. Der von den Betrügern gesendete Link führt Sie aber zu einer Phishing-Seite, die sich in der Regel als die Onlineplattform airbnb.at ausgibt; die Seite ist aber gefälscht! Überweisen Sie, ist Ihr Geld für immer weg!"

Das können Sie tun

Die Bekämpfung von Internetkriminalität ist ein Schwerpunkt der kriminalpolizeilichen Arbeit. Wenn Sie einen Verdacht auf Internetbetrug haben, dann wenden Sie sich bitte auch an folgende Adresse:
against-cybercrime@bmi.gv.at

"Wenn Sie durch eine Straftat geschädigt wurden oder konkrete Hinweise auf einen Täter haben, können Sie die Straftat in jeder Polizeidienststelle zur Anzeige bringen. Die Erstattung einer Anzeige via Meldestelle ist derzeit leider noch nicht möglich", raten die Konsumentenschützer eindringlich.