Mit seinen rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wickelt das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit jährlich rund 10.000 stationäre Aufenthalte und 40.000 ambulante Besuche sowie mehr als 4000 Operationen ab. Ähnlich sehen die Zahlen auch in Friesach aus: Dort werden bei circa 40.000 Belastungstagen rund 3000 Operationen im Jahr durchgeführt. Das Effektiv von rund 350 Menschen macht das Krankenhaus des Deutschen Ordens zu einem der größten Arbeitgeber in der Umgebung.

Doch die Anzahl der Beschäftigten ist nicht der einzige Einfluss, den die beiden Krankenhäuser auf die regionale Wirtschaft hat. Neben der Position als Arbeitgeber bringt eine gesundheitliche Einrichtung noch viele weitere, weniger evidente Nutzen, die auf den ersten Blick gar nicht unbedingt erkennbar sind. Ein Beispiel sind externe Dienstleistungen am Standort wie Reinigungsfirmen oder Küchendienst. „Die Betriebsküche des Krankenhauses hat im Jahr 2023 beachtliche Mengen an regionalen Produkten verarbeitet, darunter 7490 Kilogramm Erdäpfel aus Kärnten und rund 20.000 Kilogramm heimisches Fleisch“, gibt das St. Veiter Krankenhaus bekannt. Geschäftsführer Michael Steiner ist auf die kulinarische Versorgung vor Ort stolz: „Die hohe Qualität unserer Küche und die konsequente Verwendung regionaler Produkte sind zentrale Aspekte unseres Engagements für Nachhaltigkeit und Gesundheit.“

Die Kartoffeln werden beispielsweise vom Erdäpfelhof Krainer geliefert, Obst und Gemüse von der Firma Robitsch in Brückl und die Nudeln von lokalen Anbietern wie der Firma Leitgeb

In der neuen Intensivstation kommt moderne Technik zum Einsatz
In der neuen Intensivstation kommt moderne Technik zum Einsatz © HF Pictures und Barmherzige Brüder 

Das Krankenhaus des Deutschen Ordens in Friesach – übrigens eines der ältesten Spitäler Österreichs – definiert sich selbst als „Gesundheitsdrehscheibe im Norden“. Die Patientinnen und Patienten kommen nicht nur aus Kärnten, sondern auch der benachbarten Steiermark, vor allem aus dem Murtal. „Sie schätzen die freundliche, kompetente Versorgung“, sagt Leiter Ernst Benischke.

Dr. Ernst Benischke, Geschäftsführer und ärztlicher Leiter Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach
Dr. Ernst Benischke, Geschäftsführer und ärztlicher Leiter Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach © Gert Köstinger

Digitalisierung

Zudem investieren die Krankenhäuser auch in Innovation und Forschung. Während man in Friesach eng mit Universitätskliniken zusammenarbeitet, liegt in St. Veit die Digitalisierung stark im Fokus. Man setzt auf 3D-Ansicht im OP-Saal oder Hygieneroboter in der Reinigung.

„Unsere Investitionen in die Digitalisierung verbessern die Effizienz unserer Prozesse und somit die Qualität der Patientenversorgung“, ist sich Manfred Kraßnitzer, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses, sicher.

24 Millionen Euro investiert

Investiert wird auch in Räumlichkeiten. Seit einigen Jahren wird in St. Veit bereits kräftig um- und ausgebaut. 24 Millionen Euro steckt das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in die Modernisierung und den Bau einer neuen Intensivstation sowie eines neuen OP-Zentrums. „Für die Gesundheitsversorgung in der Region sind diese Investitionen wichtig“, erklärt Kraßnitzer und betont, dass die ausführenden Unternehmen des Bauauftrages ebenfalls aus der Region stammen.

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wird gerade ausgebaut
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wird gerade ausgebaut © HF Pictures und Barmherzige Brüder 

Wenn die Arbeiten in St. Veit abgeschlossen sind, wird in Friesach damit begonnen. Ende 2024 startet der Ausbau eines neuen, moderneren OP-Trakts im Krankenhaus des Deutschen Ordens, wie Benischke verrät.

Spezialisierung

Der Schwerpunkt des Friesacher Hauses liegt einerseits auf der Versorgung von internistischen Patientinnen und Patienten mit vornehmlich Herz/Kreislauferkrankungen und Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes. Andererseits werden an der Abteilung für Unfallchirurgie und Traumatologie/Orthopädie sowohl akute Fälle behandelt, als auch Endoprothetik an allen Gelenken durchgeführt.

Beim St. Veiter Krankenhaus erwähnt man vor allem das Brustzentrum, das Viszeralonkologische Zentrum, die palliative Versorgung, die Geburtenstation und die zertifizierte Darmkrebsvorsorge.

Pflegeteam des Krankenhauses St. Veit
Pflegeteam des Krankenhauses St. Veit © HF Pictures und Barmherzige Brüder