Schon in der Steinzeit waren Schuhe aus Leder in „Mode“. Ötzi trug beispielsweise eine raffinierte Bärenleder-Konstruktion. Das Schuhhandwerk beherrschen heute jedoch nur noch wenige Menschen – Martin Steinwender aus Feldkirchen ist einer davon. Er hat sich 1994 als Schuh- und Lederfachmann selbstständig gemacht und repariert seither jegliche Fußbekleidung, sowie Taschen, Koffer, Lederjacken und Co.

„Ich glaube nicht, dass mein Handwerk vom Aussterben bedroht ist“, sagt Steinwender in Bezug auf die Seltenheit seines Berufs: „Wenn der Umweltgedanke weitergeht, werden solche Geschäfte wie meines wieder mehr werden.“

Sein Geschäft - damit ist die „Schuh- und Lederwerkstatt Steinwender“ in St. Veit gemeint. Betritt man diese, weht einem schon der spezielle Geruch von Lederwaren entgegen. Auf einer alten Kassa aus dem Jahr 1938 steht noch „Schilling und Groschen“ geschrieben. Steinwender hat sie geschenkt bekommen und in den Anfängen seiner Karriere als Schuster verwendet. Mittlerweile erfüllt schon ein moderneres Kassensystem seine Zwecke. Wie die Kassa, hat sich das Metier weiterentwickelt: „Ich spüre es am eigenen Leib, dass wir jetzt in einer Wegwerfgesellschaft leben“, erklärt der 54-Jährige. Aus diesem Grund hat er sein Repertoire erweitert. Neben der klassischen Schuhreparatur führt er Näharbeiten an Taschen durch, oder repariert Reißverschlüsse. „Damit habe ich noch genug Arbeit“, versichert Steinwender.

30 Jahre als Schuster

Die Kundinnen und Kunden wissen die Arbeit des Schuhfachmannes zu schätzen. Sie nehmen teils lange Anreise in Kauf, um ihre Gegenstände reparieren zu lassen. „Im Frühjahr und im Herbst ist am meisten zu tun. Das ist die Übergangszeit“, erzählt der Feldkirchner.

Er selbst pendelt täglich von der Tiebelstadt nach St. Veit, in sein eigenes Geschäftslokal in der Bahnhofstraße 10. Eine Feier zu seinem Firmenjubiläum will der Schuster nicht machen: „Ich bin schon stolz darauf, dass ich bereits seit 30 Jahren selbstständig bin. Aber wenn es die Gesundheit zulässt, werden es sicher noch 40 werden.“