Die Temperaturen bewegen sich aktuell um den Gefrierpunkt, schaffen es nur selten über zwei, drei Grad hinaus, noch eisiger wird es in den Nächten. Seit einem guten Monat sind die Leitungen für das Kältetelefon der Caritas Kärnten frei. 42 Anrufe sind zwischen 1. November und 4. Dezember unter der Nummer 0463/39 60 60 eingegangen. Das ist sehr viel gemessen daran, dass es im vergangenen Winter 74 Anrufe in der gesamten Saison waren. Man gehe jedem Anruf nach, doch nicht immer sei Hilfe erwünscht. „Alarmierend ist, dass wir zurzeit von sechs Männern und einer Frau wissen, die draußen nächtigen, aber aufgrund ihrer psychiatrischen Erkrankung keine Hilfe in Anspruch nehmen wollen oder können“, sagt Margarete Traußnig als Fachbereichsleiterin der Wohnungslosenhilfe der Caritas Kärnten und Zuständige für das Kältetelefon. 

In der Notschlafstelle nächtigen derzeit 18 Männer und drei Frauen. „In den letzten zwei Wochen konnten wir erfreulicherweise acht obdachlose Menschen mit Wohnraum versorgen“, so Schwester Grete. Sie bittet, Passantinnen und Passanten, die einen offensichtlich wohnungslosen Menschen in der Kälte im Freien antreffen, dringend beim Kältetelefon anzurufen, damit eine Hilfskette in Gang gesetzt werden kann.  Es ist von 18 Uhr abends bis sechs Uhr aktiv.

Aber: „Bei medizinischen Notfällen ist bitte immer 144 – die Nummer der Rettung – zu wählen“, so Schwester Grete. Wenn jemand untertags bei Eiseskälte das Schlaflager eines akut obdachlosen Menschen entdeckt und nicht weiß, was er/sie tun soll, hilft die Caritas-Wohnungslosentagesstätte Eggerheim in Klagenfurt unter der Telefonnummer 0463/55 560-37 weiter.

Hilfe rund um die Uhr

Im Eggerheim unterstützt die Caritas wohnungs- und obdachlose Menschen das ganze Jahr und seit Inbetriebnahme der Notschlafstelle ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet. Hier bekommen die betroffenen Menschen warme Mahlzeiten, können duschen, ihre Wäsche waschen, soziale Kontakte pflegen und schlafen. Sozialarbeiterinnen und -arbeiter beraten die Besucherinnen und Besucher in ihrer jeweiligen Notlage, verwalten ihre finanziellen Mittel und helfen ihnen bei der Wohnungssuche. Hier erhalten obdach- und wohnungslose Menschen Kleidung und Hygieneartikel. Schwester Grete dankt für die großartige Hilfsbereitschaft nach dem jüngsten Spendenaufruf. Gebraucht werden demnach zurzeit ausschließlich warme Männerhandschuhe, Taschentücher, Einwegrasierer und WC-Papier.