15.00 Uhr:

Die U-Bahn-Stationen rund um den Hyde Park bleiben allerdings vorerst geschlossen.

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14.50 Uhr:

Während die Queen London verlässt, suchen die vielen Tausend Menschen aus dem Hyde Park einen Weg nach Hause, der nicht gesperrt ist.

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14.40 Uhr:

Als der Sarg der Königin die letzte Fahrt nach Schloss Windsor beginnt, bricht in der Menge Applaus aus – auch im Hyde Park.

14.10 Uhr:

Gegen Mittag wird auf den Campingdecken teils aufgetischt: Neben Chips und mitgebrachten Sandwiches wird etwa auch Bier, Wein und Sekt zur Prozession der Queen gereicht.

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13.50 Uhr:

Selbst im Hyde Park, in dem man die Prozession nur auf Videowänden verfolgen kann, haben Leute wortwörtlich ihre Zelte aufgeschlagen, um sich einen guten Platz zu sichern.

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13.30 Uhr:

Im Hyde Park sind laute Explosionen zu hören. Gefährlich sind sie nicht, im Gegenteil: In Gedenken an die Monarchin werden Kanonen abgefeuert. Obwohl die altertümlichen Feuerwaffen großflächig abgesperrt wurden, finden sich auch hier rasch Schaulustige ein.

13.16 Uhr: Trauerhelfer haben viel zu tun

Freiwillige Trauerhelferinnen und -helfer unterstützen jene, die der Tod der Königin besonders stark trifft. "Das ist natürlich heute eine ganz besondere Situation", sagt Matt von Cruise-Grievement-Support. "Wir sind hier, um Leute in den verschiedensten Arten von Trauer zu unterstützen. Natürlich gibt es eine Form von Massentrauer um den Verlust der Königin und den Wandel, der mit ihrem Tod einhergeht. Aber bei vielen bringt das auch die lange Trauer hervor, die sie erfahren haben – vor allem während der letzten beiden Jahre in der Coronapandemie", erklärt Matt, während eine seiner Kolleginnen in ein sichtlich emotionales Gespräch mit einem ehemaligen Soldaten vertieft ist.

Eine Trauerhelferin in einem Gespräch mit einem Soldaten.
Eine Trauerhelferin in einem Gespräch mit einem Soldaten. © Miller

Vor allem für jene, die ohne emotionales Netzwerk wie ihre Familie heute im Hyde Park trauern, will seine Organisation ein offenes Ohr haben. Einige seien auch in Vertretung für andere gekommen, die nicht mehr selbst nach London reisen können, weil sie zu alt, zu krank oder bereits verstorben sind. Egal, welche Art von Verlust die Personen erfahren hätten – es sei wichtig, ihnen heute beizustehen, sagt Matt.

Die vielen Menschen in der Londoner Innenstadt überlasten sichtlich das Handynetz. Chatnachrichten, Fotos und Videos kommen nur vereinzelt durch.

12.45 Uhr:

Die meisten Menschen im Hyde Park tragen dunkle Farben oder schwarz. Schwarze Anzüge werden häufig von Medaillen geziert, die ihre Träger im militärischen Dienst für ihr Land – und ihre verstorbene Königin – erlangt haben.

12.30 Uhr:

Wie bei jeder Großveranstaltung gibt es auch beim Begräbnis der britischen Monarchin eigene Essensstände. "Es ist heute aber ein besonders merkwürdiger Arbeitsplatz", sagt die Kassiererin eines mobilen Burgerstands.

Da sie im Wagen erhöht steht, hat sie eine gute Sicht auf das Begräbnis, das auf einer großen Videowand vor ihr übertragen wird. Durch die durch den Park hallenden Kirchenchöre sind Bestellungen aber teils schwer verständlich.

12.20 Uhr:

War am Weg zum Hyde Park die Polizei noch nahezu omnipräsent, wird rund um die Menge vor den großen Bildschirmen nur vereinzelt patrouilliert.

12.10 Uhr:

Als der Sarg einhält und die Kirchenglocken zu schlagen beginnen, wird es ruhig im gefüllten Hyde Park.

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11.47 Uhr:

In der Zwischenzeit habe ich etwas mehr als 2 Kilometer Luftlinie hinter mir – und bin ein Vielfaches durch die Straßen Londons gegangen. Einen Bildschirm, der die Trauerfeierlichkeiten überträgt, sehe ich dennoch nur aus der Ferne durch einen Zaun.

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11.45 Uhr:

Die Trauerstimmung ist bei vielen nach der ersten halben Stunde Fußweg verschwunden. "Mir ist egal, ob wir etwas sehen. Dieser Weg allein ist historisch", sagt eine Frau ihrem frustriert wirkenden Begleiter. An der Park Lane versucht indes ein Security-Mitarbeiter, seine gute Laune zu teilen: "Ihr habt es fast geschafft, es ist nicht mehr weit", ermutigt er die vorbeiziehende Menge.

11.38 Uhr:

"Dad, this is fun!", ruft ein Mädchen, das sich tragen lässt. Der Vater lacht müde.

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11.25 Uhr:

Straßenhändler entlang des Weges verkaufen Blumen, Flaggen und gekühlte Getränke.

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11.20 Uhr:

Die Straße entlang St. James Park, die einen direkten Blick auf die Prozession verspricht, ist geschlossen. Ein pensionierter Navy-Engineer war zwar dort, musste aber hinaus und darf nun nicht mehr zurück. Seit einer Stunde steht er daher in einer Parallelstraße und hofft, durch die Verbindungsgasse einen Blick zu erhaschen. Dass das funktioniert, glaubt er selbst nicht – zu viele Menschen stehen vor ihm.

Wer der Menge folgt, wird nicht einmal mehr in Richtung der Prozession gelenkt. Stattdessen sollen die Menschenmassen zum Hyde Park, wo die Prozession auf großen Bildschirmen übertragen wird.

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10.50 Uhr:

Wer zu spät kommt, hat Pech: In der U-Bahn-Station Westminster verkündet eine Durchsage, dass man doch bitte weiterfahren solle. Alle Bereiche zum Beobachten der Prozession in der Gegend von Westminster seien voll. Noch bevor die Durchsage endet, schließt die U-Bahn ihre Türen und fährt weg.

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10.30 Uhr:

War in den letzten Tagen noch das südliche Ufer der Themse von einer Schlange an Trauernden geprägt, gehen nun Tausende am Nordufer entlang, um irgendwo einen allerletzten Blick auf die verstorbene Königin zu erhaschen. Zahlreiche Straßensperren erschweren dieses Vorhaben.