Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt erhebt Anklage gegen den früheren freiheitlichen Landeshauptmann-Stellvertreter von Kärnten, Karl Pfeifenberger. Gerichtssprecher Christian Liebhauser-Karl bestätigte am Dienstag der APA, dass eine Anklage eingebracht wurde. Das Verfahren sei aber noch keinem Richter zugeteilt, deshalb könne er inhaltlich, auch
bezüglich Rechtskraft, keine Auskunft geben.
Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" vom Dienstag geht es um den Verdacht der Untreue. Pfeifenberger war 2005 völlig überraschend von der Landesregierung zu einer Hypo-Tochterfirma gewechselt. Die Staatsanwaltschaft fand offenbar Hinweise auf einen Deal zwischen dem damaligen freiheitlichen Landeshauptmann Jörg Haider und Hypo-Vorstand Wolfgang Kulterer. Ausgemacht war demzufolge, dass Pfeifenberger fünf Jahre lang 300.000 Euro Honorar per anno erhalten sollte. Welche Leistungen er dafür erbringen sollte, ist nicht bekannt.
2012 war Pfeifenberger zu den Vorwürfen noch selbst vor die Presse getreten. Damals hatte es Medienberichte über eine interne Untersuchung der Hypo gegeben, weil sich Pfeifenberger im Jahr 2006 324.000 Euro für "nicht belegbare Leistungen" selbst überwiesen hätte. Auch vom "Verdacht der indirekten Parteienfinanzierung bzw. von Kickback-Zahlungen" war die Rede. Pfeifenberger wies die Vorwürfe als "völlig haltlos" zurück. "Nichts von dem, was mir vorgeworfen wird, ist wahr", meinte er damals. Sein Verteidiger war am Dienstag vorerst nicht erreichbar.