In Venezuela ist es zu gewaltsamen Protesten und Plünderungen gekommen. In mehreren Städten beklagten sich am Freitag (Ortszeit) aufgebrachte Demonstranten über Bargeldengpässe. Auslöser war die Ankündigung der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro, die größte Banknote des Landes binnen kurzer Zeit aus dem Verkehr zu ziehen.
In der Bergarbeiterstadt Callao im Süden Venezuelas wurden nach Angaben eines oppositionellen Parlamentariers bei Geschäftsplünderungen drei Menschen getötet und viele weitere verletzt. Maduro verurteilte die Gewalt und appellierte an die Einsicht der Bevölkerung. Er kündigte zugleich an, dass bald neue Banknoten eingeführt würden. Die Abschaffung des alten 100-Bolivar-Scheins (umgerechnet 9,60 Euro) hatte er als notwendigen Schritt im Kampf gegen Mafia-Banden an der Grenze zu Kolumbien bezeichnet.
Etwa 40 Prozent der Venezolaner verfügen über kein Bankkonto. Viele können daher keine elektronischen Überweisungen vornehmen und sind auf Bargeld angewiesen. Der aktuelle Engpass führt dazu, dass sie weder Nahrungsmittel noch Benzin, geschweige denn Weihnachtsgeschenke einkaufen können.
Venezuela leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise. Es herrschen Lebensmittelknappheit und eine extreme Inflation. Der Verfall des Ölpreises zehrt massiv an den Staatseinnahmen des OPEC-Mitglieds.