Die Ratingagentur Standard&Poor's - die weder die Hypo-Bad Bank Heta noch das Land Kärnten benotet - schaut sich die Entwicklung bei der staatlichen Heta aber doch genau an. Das Land Kärnten, das für die Anleiheschulden der Heta haftet, könnte im Ernstfall vielleicht vom Bund Hilfen erwarten, meint die Ratingagentur, etwa in Form langfristiger Kredite.
Die Ratingagentur erwartet durch eine infolge des FMA-Schuldenschnitts formal fest gestellte Zahlungsunfähigkeit der Heta kaum Auswirkungen auf die Bankenlandschaft und die Bonität Österreichs und der Bundesländer. Und das, obwohl man bei der Agentur nicht damit rechnet, dass das Land Kärnten seiner Ausfallsbürgschaft für die Heta-Anleihen in vollem Ausmaß gerecht werden wird, wie es in einer Einschätzung heißt.
Kelag-Verkauf "unwahrscheinlich"
Der "Fall Heta" zeige aber, dass Investoren sich sowohl die dahinterliegenden Kredite als auch die Kreditwürdigkeit der die Garantien gebenden Gebietskörperschaften genau ansehen sollten. Bei der Heta wird ein Haircut durch die Finanzmarktaufsicht vor Ende des Zahlungsmoratoriums erwartet. Mit einem Einspringen des Bundes für die Kärntner Haftungen rechnen die Analysten eher nicht. Allerdings gebe es diverse Möglichkeiten, wie der Bund das Land finanziell unterstützen könnte, etwa durch langfristige Darlehen. Kärnten wiederum könnte die Kelag verkaufen, den Zukunftsfonds auflösen und die Wohnbau-Forderungen zu Geld machen. Allerdings hält man bei Standard&Poor's diese Szenarios als "unwahrscheinlich".