+++ Das sind die Pläne von Murfeld +++
Den Bezirk in voller Stärke zu erhalten, das ist unser gemeinsames erklärtes Ziel.“ Das ist die klare Aussage, die die ÖVP-Landtagsabgeordneten Anton Gangl und Franz Fartek, ihre SPÖ-Kollegin Cornelia Schweiner sowie die Bürgermeister Anton Vukan (Mureck), Reinhold Ebner (St. Peter/O.), Johann Schweigler (Mettersdorf/S.), Heinrich Tomschitz (Deutsch Goritz), Gerhard Konrad (Straden) und Martin Weber (Tieschen) eint. In Wittmannsdorf betonten sie ihre Sorge wegen der Abwanderungswünsche der Gemeinde Murfeld in den Bezirk Leibnitz und zeigten die Folgen auf, die nicht nur Murfeld betreffen.
Kritik: Einseitige Information der Bürger
Einen Dominoeffekt, der den Bezirk Südoststeiermark insgesamt schwäche, befürchtet Fartek: „Das geht von Schulen über Sozialhilfe- und Abfallwirtschaftsverband bis zum Roten Kreuz und zur Polizei.“ Die Polizeiinspektionen in St. Peter/O. und Mureck kämen in Gefahr, werden Vukan und Ebner konkret.
Rechtlich ist ein Bezirkswechsel nur durch Fusion mit einer anderen Gemeinde möglich. Das bedeutet die Auflösung der Gemeinde Murfeld, die dort bereits betrieben wird (siehe Bericht "Verschwindet Murfeld von der Landkarte?"). Daran gibt es harsche Kritik. Gangl spricht von einseitiger Information der Bürger. Dass bei der geplanten Volksbefragung, die erst auf Druck einer Bürgerinitiative zustande kam, nur in eine Richtung gefragt wird, versteht er nicht. Eine Einschätzung, die sich mit der von Vukan deckt: „Ich bin in den letzten Tagen von Leuten aus Weitersfeld und Lichendorf angesprochen worden, für die auch Mureck eine Alternative ist. Ich bin verwundert, dass die Leute danach nicht gefragt werden.“ Die Befürchtung, die Vukan umtreibt, ist jene, dass die Bezirksgrenze direkt an die Murecker Stadtgrenze rücken würde. Da würden dann Zentrifugalkräfte wirksam werden, gegen die er auch nichts machen könne. Tomschitz und Konrad sprechen von einem Flächenbrand. Ebner verweist auf das große Ganze: „Es ist eine Verantwortungslosigkeit gegenüber dem gesamten Bezirk.“ Schweiner sorgt sich um die Weiterentwicklung des Bezirks. Das, was angegangen wurde, soll weiter in eine positive Richtung geführt werden: „Wenn wir kleiner werden, dann sind wir die Fuzzi-Region.“ Sie kenne die Lebensrealität mit der Beziehung und Nähe zu Leibnitz: „Es liegt an uns, die Regionalentwicklung so zu betreiben, dass sich Murfeld als Teil der Südoststeiermark fühlen kann.“
Gangl appelliert an die Verantwortlichen eine seriöse Information der Bürger zuzulassen und korrekt zu befragen – mit allen Varianten.