"Es liegt eine Absichtserklärung vor“, bestätigt Michael Jeschelnig aus dem Büro von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Es geht um eine mögliche Fusion von Murfeld, Straß und St. Veit am Vogau, die allesamt im Grenzgebiet der Bezirke Südoststeiermark und Leibnitz liegen.
Murfeld: Volksbefragung steht im Raum
Offiziell an das Land herangetreten sind die Gemeinden aber noch nicht. Denn ein Zusammenschluss muss auch Sinn machen, erklärt Murfelds Bürgermeister Werner Grassl (ÖVP). Bis Jahresende wolle man entscheiden, die Einwohner informieren und eine Volksbefragung durchführen. Klar ist aber auch: alle drei Gemeinden müssen sich einig werden. Dafür braucht es drei übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse.
Der Absichtserklärung sieht laut Michael Jeschelnig so aus: Murfeld wandert zu Straß, die Katastralgemeinde Seibersdorf aber zu St. Veit. Murfeld würde also den Bezirk wechseln. „Wir haben eine natürliche Richtung nach Leibnitz“, begründet Grassl. „Der Bezirk Leibnitz ist für uns ein schlagkräftigerer Wirtschaftsraum. Vulkanland und Thermenland sind zu weit weg von uns.“ In diesem Fall würde es sich um eine Gebietsteilung handeln. Dafür muss das Land ein Gesetz verabschieden, das anschließend den Landtag passieren muss. In der Regel passiert ein Bezirkswechsel in so einem Fall automatisch.
Mureck: Gemeinderat entscheidet im September
Nicht so bei Mureck. Ende Juni fasste der Gemeinderat einen einstimmigen Beschluss: Bürgermeister Anton Vukan (SPÖ) soll in Richtung eines Bezirkswechsels nach Leibnitz tätig werden. Ein Gespräch mit Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) gab es bereits. Er sei für Diskussionen offen, heißt es aus seinem Büro, die geltende rechtliche Basis sei aber klar: „Bezirkswechsel sind nur bei Gemeindefusionen erlaubt.“
Einen Antrag beim Land gibt es noch nicht. „Im September werde ich im Gemeinderat den Antrag stellen, einen Antrag beim Land einzubringen“, greift Vukan vor. Die Gründe für seine Wechselambitionen sind bekannt: Er fühlt sich von Feldbach und dem Vulkanland vernachlässigt. Mit der Stadt Leibnitz gebe es bereits Gespräche über mögliche Kooperationen.
Regionalmanagement: "Was würde sich ändern?"
Man muss sich fragen: Was ändert sich wirklich? Oder muss ich vielleicht was ändern?“ stellt Anton Gangl (ÖVP), Vorsitzender des Regionalmanagements, in den Raum. Ohne Engagement, sagt er, funktioniere es auch nicht, wenn man die Straßenseite wechselt.
Katharina Siuka