Ein Sesselkleber wollte er nie sein: „Wie ich angefangen habe, habe ich schon festgelegt, dass ich maximal zehn Jahre im Amt bleiben will“, so Heribert Bogensperger, Bürgermeister von Lobmingtal. Geworden sind es – aufgrund der Gemeindestrukturreform – 13 Jahre: „Es war der Wunsch da, dass ich wegen der Fusionierung verlängere.“

Diesem Wunsch ist der damalige Großlobminger Bürgermeister  nachgekommen, die Zusammenlegung von Großlobming und Kleinlobming war keine einfache, ging nicht freiwillig über die Bühne. Doch das ist Schnee von gestern: „Die Wogen haben sich geglättet, es ist für beide Ortsteile nichts schlechter geworden“, bilanziert der Bürgermeister, der noch einen Monat dieses Amt ausführen wird. Am 2. Mai tritt Vizebürgermeister Christian Wolf in Bogenspergers Fußstapfen, wird Bürgermeister der rund 1800-Seelen-Gemeinde.

„Glücklicherweise war es bei uns nicht schwierig einen Nachfolger zu finden“, so Bogensperger. Mancherorts ist es dies bereits, denn die Anforderungen steigen, die Anzahl der Gemeindechefs, die vor einem Richter landen, ebenfalls: „Einfacher wird es sicher nicht“, so der 57-Jährige, der vor 15 Jahren in einer Aufsehen erregenden Kampfabstimmung zum ÖVP-Bezirksparteichef gewählt wurde. Drei Jahre später, nachdem er sein Bundesratsmandat verlor, stellte er seine Funktion als Bezirksobmann wieder zur Verfügung.

Mit seinem Rücktritt als Bürgermeister zieht er sich politisch komplett zurück: „Ich bin aber nur in Politpension, beruflich werde ich weiterhin tätig sein“, so Bogensperger, der unter anderem als Sachverständiger arbeitet und nun mit seiner Familie mehr Zeit verbringen will. Zu seinen schönsten Erlebnissen als Bürgermeister zählt der Aufbau der Nachmittagsbetreuung: „Begonnen haben wir mit drei Kindern, heute sind es über 30.“ Und er verweist auf den Wohnbau: „Viele Häuser sind entstanden.“

Gefallen hat ihm vor allem aber auch, wenn „man den Bürgern bei kleinen Dingen helfen konnte“. Und geholfen habe die Investition von Dietrich Mateschitz ins „G’Schlössl Murtal“: „Hier ist viel Geld geflossen und der Ort wurde belebt, sei es durch den Adventmarkt oder die Konzerte, die im G’Schlössl stattfunden“, so Heribert Bogensperger. Er würde sich aber auch wünschen, dass manche Bürger nicht nur ihren Bereich beziehungsweise ihre Situation sehen würden, sondern die Gemeinde als „Gesamtkonzept“: „Manchmal reicht der Blick leider über die eigene Straße nicht hinaus.“

Grundsätzlich möchte er aber vor seinem Abschied „Danke“ sagen: „Für die Unterstützung und das Vertrauen, das mir entgegen gebracht wurde“.