Es scheint kein Ende nehmen zu wollen, das Wetter der Extreme, auch wenn bei allen am Boden Beteiligten die Kräfte schwinden: Hagel, Gewitter, Starkregen und Sturm haben die Steiermark – und damit ihre Bevölkerung – weiterhin fest in ihrem Griff.
- Schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel und Sturmböen bis zu 100 km/h zogen am Donnerstagabend über die Südoststeiermark hinweg.
- Zwei Großbrände in Weiz nach Blitzschlag - 20 Tiere gerettet
- Im Gesäuse und in Proleb brannten Starkstromleitungen
- Nach Starkregen standen Freitagfrüh Ortsteile im Ennstal unter Wasser
- Das Lake Festival am Schwarzl-See musste Donnerstagabend kurzfristig unterbrochen werden.
- Landstraße bei Schäffern nach Sturmschäden gesperrt.
- Das Bundesheer stockte sein Kontingent auf mehr als 200 Soldaten auf.
21.10 Uhr. Das zuletzt wetterbestimmende Tief verliert Einfluss auf unser Wetter. Zunächst sind die Wolken am Samstag aber oft noch dichter und vor allem im Norden sind lokale Regenschauer möglich. Tagsüber lockern dann aber die Wolken auf, vor allem südlich von Mur und Mürz. "Somit kann man im Laufe des Tages auch wieder mit etwas mehr Sonnenschein rechnen", prophezeit der Meteorologe Reinhard Prugger von den meteo experts. Die große Hitze ist überall vorbei und die Temperaturen steigen am Nachmittag auf Werte zwischen 17 und bis zu 23 Grad. Am wärmsten ist es dabei im Südosten.
21.04 Uhr. Die letzten Gewitterzellen haben Österreich verlassen. Sie liegen nun wie ein Band über Polen-Tschechien-Slowakei-Ungarn-Kroatien.
20.18 Uhr. Nach den verheerenden Unwettern in Klein- und Großsölk waren auch am Freitag die Aufräumarbeiten in vollem Gang und man bereitet sich für das Wochenende vor, denn laut Wetterbericht ist die Gefahr für die westliche Obersteiermark noch nicht hundertprozentig gebannt.
Sölk: Aufräumarbeiten und Vorbereitung auf neue Unwetter
18.40 Uhr. Ungeachtet des weiteren Wetterverlaufs werden auch am Samstag Katastrophehilfsdienst-Einheiten der Feuerwehr aus Feldbach und Fürstenfeld in der Obersteiermark bei den Aufräumarbeiten helfen. (Nähere Infos im untenstehenden Link). Auch eine andere imposante Zahl gibt es: In den vergangenen 24 Stunden waren 1300 steirische Feuerwehrleute im Einsatz!
17.10 Uhr. Aus jenen Gewittern, die am Vormittag über die Obersteiermark zogen, hat sich mittlerweile über Polen eine massive Gewitterfront gebildet - aufgrund der Strömung sollte diese aber für Österreich keine Gefahr mehr darstellen. Auch ziehen von Italien derzeit nur kleinere einzelne Gewitter Richtung Westösterreich. Wenngleich man laut Zamg bis zur Nacht noch mit Gewittern rechnen muss, sieht es derzeit ganz danach aus, dass sich zumindest ein Unwetter wie gestern heute nicht mehr wiederholt. "Und in der Nacht dreht der Wind dann auf Nordwest, dann sollte es mit den Gewittern ohnehin vorbei sein", so Albert Sudy von der Zamg.
16.40 Uhr. Am Tag nach dem verheerenden Großbrand in Floing zeigt sich das Ausmaß des großen Schadens:
16.30 Uhr. Bilder von den schwierigen Einsatzbedingungen der Heeres-Pioniere gibt es hier:
16.04 Uhr. 140 Bundesheer-Soldaten arbeiten seit Tagen im Ennstal- weitere 80 haben am Freitag ihre Arbeit im Murtal aufgenommen. Rund 80 Pioniere aus Salzburg sind zwischen Oberwölz und Oberzeiring damit beschäftigt, Verklausungen im Eselbergbach, im Schönbergbach und im Katschbach zu lösen. Da teilweise tonnenschwere Bäume und Wurzelstöcke aus den Bachläufen entfernt werden müssen, werden sowohl Pionierbagger als auch große und leistungsstarke Forsttraktoren mit Seilwinden verwendet. "Die Soldaten arbeiten sich mit Motorsägen von Schadstelle zu Schadstelle mühsam weiter vor. Die Gesamtlänge der Verklausungen beträgt mehr als 30 Kilometer."
Zu den Herausforderungen dieses anspruchsvollen Einsatzes sagt der lokale Einsatzleiter, Vizeleutnant Rudolf Behr: „Die Soldaten arbeiten im steilen Gelände, die Bachläufe sind durchwegs im hohen Wasserstand mit großer Fließgeschwindigkeit, Schneidarbeiten müssen auch entlang steiler Uferböschungen durchgeführt werden. Manche Schadstellen sind wegen erfolgter Hangrutschungen nur sehr zeitaufwendig über große Umwege erreichbar.“
Arbeit auch am Wochenende
Die Beseitigung aller Verklausungen wird mehrere Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Die Soldatinnen und Soldaten werden auch über das verlängerte Wochenende die Arbeiten fortsetzen.
15.24 Uhr. Am Schwarzlsee ist derzeit das Lake Festival imgange. Dieses musste gestern zwischenzeitlich wegen der aufziehenden Gewitter unterbrochen werden. Auch heute ist man südlich von Graz vor Gewittern nicht gefeit, in der Nacht sollte das Wetter aber wieder passen. Den Live-Ticker vom Lake Festival gibt es >>hier<<
14.52 Uhr. Auch das Bundesheer ist am Freitag wieder mit schwerem Gerät am Aufräumen in den Sölktälern:
14.40 Uhr. Rund um Liezen, wo es Freitagfrüh zu zahlreichen Überschwemmungen gekommen ist, hat sich zwischenzeitlich die Lage wieder etwas entspannt. Generelle Entwarnung kann aber aufgrund weiterhin hoher Gewittergefahr nicht gegeben werden.
14.05 Uhr. Die Gewittergefahr ist noch immer nicht gebannt, sagt Zamg-Meteorologe Albert Sudy. "Die Luftschichten über der Steiermark sind immer noch sehr labil - und wenn dann noch Sonneneinstrahlung dazu kommt, kann sich schnell ein Gewitter entzünden." Auch die Katastrophengebiete in der Obersteiermark seien noch nicht aus der "Gefahrenzone". Zum Beispiel hat es heute auf der Stolzalpe schon in kurzer Zeit 33 Liter geregnet, in Rottenmann 32 Liter und in Murau auch noch 26 Liter.
In der Nacht auf Samstag sollte sich die Strömung dann aber endgültig auf Nordwest drehen und damit die Gewittergefahr markant zurückgehen.
Die aktuelle Blitzkarte:
13.45 Uhr. Unter dem Motto "Außergewöhnliche Umstände erfordern auch außergewöhnliche Maßnahmen" fordert der für Schutzverbauungen zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) Ausnahmeregelungen im Arbeitszeitgesetz. "Das Arbeitszeitgesetz in seiner derzeitigen Form und die drastischen Strafen, die im Falle einer Überschreitung drohen, machen aber auch der größten Hilfsbereitschaft einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Diese Problematik wurde im Zuge der Krisensitzungen von den verantwortlichen Einsatzleitern und Unternehmen aufgezeigt.
Die derzeit geltenden Ausnahmeregelungen gehen dem Landesrat "einfach nicht weit genug. Es kann wohl nicht im Sinne des Erfinders sein, dass ein regionaler Unternehmer, der gerade ein Rückhaltebecken von Schutt und Geröll befreit, damit die Schutzfunktion wieder schnellstmöglich gegeben ist, seinen Bagger abstellen muss, weil ihm bei Arbeitszeitüberschreitungen hohe Strafen drohen."
Seitinger richtet daher das Ersuchen an den zuständigen Bundesminister Alois Stöger, das Arbeitszeitgesetz für solche speziellen Fälle abzuändern.
In eine andere Kerbe schlugen auf SPÖ-Seite zuletzt Bundeskanzler Christian Kern und der steirische LH-Vize und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer. Sie forderten drei Tage Extra-Urlaub für alle bei den Aufräumarbeiten beteiligten Einsatzkräfte.
13.30 Uhr. Unter schwierigsten Bedingungen - unter anderem hat es am Vormittag im Einsatzgebiet schon gehagelt - sind noch immer 160 Feuerwehrleute in der Großsölk beim Aufräumarbeiten im Einsatz. Hier einige Bilder:
13.20 Uhr. Im Raum Irdning-Donnersbachtal hat es auch am Freitagvormittag schon wieder gehagelt. Zahlreiche User posteten Bilder auf der Facebookseite "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich":
13 Uhr. Entgegen der Befürchtungen blieben Teile der Obersteiermark - etwa der Bezirk Leoben - am Donnerstag von Unwettern verschont. Warum es dennoch einen Einsatz gab, lesen Sie hier.
12.50 Uhr. Bilder-Update aus dem Bezirk Murau: In Oberwölz müssen immer wieder Keller ausgepumpt werden, Campingplatz in St. Peter unter Wasser: Murauer Feuerwehren kommen auch eine Woche nach den ersten Unwettern nicht zur Ruhe.
12.20 Uhr. Gleich zu mehreren Einsatzorten mussten am Donnerstagabend die Feuerwehren der Bezirke Leibnitz und Duetschlandsberg ausrücken. Bäume waren auf die Straße gestürzt - und in Leutschach sogar auf ein Haus. Mehr >>dazu hier<< im Bericht von Barbara Kluger
12.15 Uhr. Nachdem in St. Peter am Kammersberg die Wasserversorgung wiederhergestellt werden konnte, wird nun die Wasserqualität geprüft - ehe das Wasser als Trinkwasser freigegeben wird. In der Zwischenheit wird kostenlos Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Mehr dazu lesen Sie >>hier<< im Bericht von Murtal-Redakteurin Michaela Egger.
11.41 Uhr. Starkregen führte Freitagfrüh in Liezen zu zahlreichen Überschwemmungen. Unter anderem war ein Autohaus betroffen, wie in dieser Fotoserie zu sehen ist.
11.10 Uhr. Probleme verursachten die Gewitter auch in der Oststeiermark. Der Ort Schäffern ist derzeit schwer erreichbar, nachdem eine Landesstraße nach Sturmschäden gesperrt werden musste.
Mehr dazu >>hier<< im Bericht von Susanne Rauschenbach.
11 Uhr. In diesem Video, das die Energie Steiermark gepostet hat, sieht man einen weiteren Brand einer Starkstromleitung in Proleb. Zur Ursache meint die Energie Steiermark, ein Baum sei auf die Stromleitung gefallen und habe einen Kurzschluss verursacht.
10.55 Uhr. Wie sehr der Sturm im Südosten gewütet hat, sieht man in dieser Bilderserie:
10.35 Uhr. Lagebericht aus dem Südosten. Hier hat Donnerstagnacht vor allem der Sturm gewütet. Im Raum Radkersburg mussten Feuerwehren 14 Mal ausrücken. Mehr dazu lesen Sie hier.
10.05 Uhr. Angesichts des heftigen Hagelgewitters um Graz verlief die Nacht für die Einsatzkräfte rund um die Landeshauptstadt aber relativ ruhig. Mehr dazu >>hier<<
10 Uhr. Wie es gestern Abend am Lake-Festival nach der zwischenzeitlichen Gewitter-Unterbrechung weitergegangen ist, lesen Sie hier.
9.38 Uhr. In St. Gallen im Gesäuse kam es am Donnerstag zu einem Brand einer Starkstromleitung. Vermutet wird, dass ein Blitzschlag zu dem Brand geführt hat. Im Einsatz standen die Feuerwehren Altenmarkt, St. Gallen und Weissenbach.
9.25 Uhr. Eine Fotoserie vom Stallbrand in Piregg (Gemeinde Birkfeld) zeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Feuerwehrleute bei dem Einsatz während des Gewitters zu kämpfen hatten.
9.10 Uhr. Eine Bilderserie von den Sturmschäden im Sölk-Gebiet (Bezirk Liezen):
9 Uhr. Von einem "guten Draht nach oben" rund um den Red-Bull-Ring spricht der Feuerwehrchef Erwin Grangl. Denn von der massiven Gewitterzelle, die Donnerstagnacht über der Steiermark wütete, blieb das Aichfeld verschont: Mehr dazu im Artikel von Sarah Ruckhofer.
8.55 Uhr. Auch für den Freitag sind weitere Starkregen-Ereignisse einzuplanen, so die Vorhersage von Skywarn:
8.50 Uhr. Eine gute Nachricht gibt es Freitagfrüh aus St. Peter/Kammersberg zu hören, wo ja am Donnerstag die Trinkwasserversorgung für 500 Haushalte zusammengebrochen ist. "Noch in der Nacht hat man die defekte Zuleitung von der Quelle zum Hochbehälter freibekommen - es rinnt jetzt wieder frisches Quellwasser in die Hochbehälter", sagt Bereichsfeuerwehrsprecher Walter Horn. Um die Hochbehälter schnellstmöglich voll zu bekommen, fuhren die Tankwagen (von südsteirischen Feuerwehren) bis zwei Uhr früh und bereits wieder seit halb fünf Uhr früh und bringen Wasser aus Krakau und Murau nach St. Peter. Bis Mittag sollte diese Arbeit abgeschlossen und die Hochbehälter wieder voll ein, schätzt Horn.
8.25 Uhr. Der Starkregen im Ennstal will nicht und nicht aufhören: "der aktuell vorherrschende Starkregen im Ennstal hat zu mehreren Schadensstellen geführt, es stehen derzeit 200 Mann seitens Feuerwehr im Einsatz", sagt Bereichsfeuerwehrsprecher Christoph Schlüßlmayr. Er gibt einen kurzen Überblick über die Lage in der Region:
Diesmal betroffen ist v.a. der Großraum Liezen. Bäche in Lassing sind über die Ufer getreten, Straßen teilweise unpassierbar. In Liezen steht die Halle eines Autohauses unter Wasser. Im Einsatz stehen hier die Feuerwehren des Abschnittes Liezen: Döllach, Liezen, Lassing und Pyhrn, es gehen aber laufend weitere Notrufe bei "Florian Liezen" ein.
Auf Anfahrt in die Sölk befinden sich zwei Züge der Abschnitte:
Der Abschnitt Schladming mit 74 Mann und 10 Fahrzeugen sowie der Abschnitt Paltental Paltental mit 75 Mann und 10 Fahrzeugen
weiters die FF Mößna-St. Nikolai und die FF Kammern mit dem Wechselladerfahrzeug
Einsatzplanung für Samstag:
In der Sölk sollen die KHD-Züge aus den Bezirken Fürstenfeld und Feldbach mit 60-70 Mann mithelfen, in Donnersbachwald die Feuerwehrabschnitte 10/Bad Mitterndorf und 08/St. Gallen.
8.15 Uhr. Eine heftige Regenfront mit Sturmböen bis zu 100 km/h zog auch über das Ennstal und sorgte dafür, dass zahlreiche Bäume umstürzten. Am stärksten betroffen war der Ortsteil Hinterwald in Kleinsölk (Bezirk Liezen), wo Bäume im Ausmaß von rund zehn Hektar Waldfläche im aufgeweichten Boden keinen Halt mehr fanden und umstürzten. Dabei wurde auch ein Wohnhaus und ein Carport getroffen. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.
8 Uhr. Quer durch die Steiermark haben Sturmböen bis zu 100 km/h Schäden angerichtet. In Schloßberg zum Beispiel musste die Feuerwehr Leutschach ausrücken, weil ein 25 Meter hoher Baum auf einem Hausdach gelandet war.
7.40 Uhr. Im Bezirk Weiz kam es laut Feuerwehrsprecher Thomas Meier durch Blitzschlag zu zwei Großbränden von Wirtschaftsgebäuden. In Birkfeld waren 5 Feuerwehren und 144 Mann eingesetzt. Durch den Einsatz von 6 Feuerwehren und 110 Mann konnten beim Wirtschaftsgebäudebrand in Floing 20 Kühe gerettet werden.
7.30 Uhr. Es war wieder eine sehr arbeitsreiche Nacht für die Einsatzkräfte. Laut Landesfeuerwehrzentrale waren am Nachmittag und in der Nacht 170 steirische Feuerwehren bei 216 Einsätzen tätig.
7.15 Uhr. Wann beruhigt sich das Wetter endlich? "Es ist noch nicht ganz vorbei", kann Christian Pehsl von der Zamg noch keine generelle Entwarnung geben. "In den nächsten sechs bis zwölf Stunden gibt es noch immer Unwetterpotenzial in der Steiermark. Derzeit regnet es etwa im Bereich der Stolzalpe stark." Das Problem: Die Schlechtwetterfront sei noch nicht ganz durchgezogen. Gleichzeitig ist die Luft in vielen Teilen der Steiermark noch sehr feucht-labil, also schwül. "Da können jederzeit auch noch heftigere Gewitter auftauchen", so Pehsl.
7 Uhr. "Die massive Gewitterzelle von Italien und Slowenien kommend hat Donnerstagnacht vor allem den Süden und Osten der Steiermark getroffen", sagt Zamg-Meteorologe Christian Pehsl. Es hat stellenweise stark gehagelt - etwa in Graz-Straßgang, östlich von Weiz und im Hartberger Raum. "Besonders stark waren aber die Sturmböen, die im Osten durchwegs 80 km/h erreicht haben, im obersteirischen Irdning-Gumpenstein sogar 100 km/h.
Auch Starkregen war dabei, allerdings nicht so sehr in den Katastrophengebieten der Obersteiermark, als vielmehr im Osten. In Eichberg und um Weiz hat es zum Beispiel 50 Liter pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit geregnet.
6.30 Uhr. Während in St. Peter am Kammersberg auch am Freitag fieberhaft daran gearbeitet wird, die zusammengebrochene Trinkwasserversorgung für 500 Haushalte wieder herzustellen, herrscht in allen Katastrophengebieten nach den jüngsten Unwettern Anspannung, wie viel Regen dieser Freitag noch bringt.
Ulrich Dunst