Durchschnaufen ja, Entwarnung nein, denn das Extremwetter hat offenbar noch nicht genug.
- So waren die Feuerwehren in den 16 Katastrophengemeinden zwischen Ennstal, Murtal und der Gasen auch am Dienstag noch den ganzen Tag mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
- „Aber vor allem geht es darum, all die verstopften Straßendurchlässe und Rückhaltebecken wieder freizubekommen“, sagt der Murauer Bereichsfeuerwehrsprecher Walter Horn. „Denn jeder Tropfen, der jetzt fällt, ist einer zu viel.“
- Erste Gewitter gab es schon Mittwochvormittag
- Bundesheer rückt mit zusätzlichen Pionieren an
- Rund um das MotoGP-Wochenende am Red-Bull-Ring bereiten sich Einsatzkräfte für den Fall der Fälle bei starken Niederschlägen vor.
- Caritas startet Hilfsaktion für Hochwasseropfer
19.45 Uhr. Über Südtirol gehen derzeit heftige Unwetter nieder. Die Front nähert sich dem Grenzgebiet zwischen Tirol und Salzburg und könnte in der Nacht auch die Steiermark erreichen. Das zeigt die aktuelle Blitzkarte:
18.20 Uhr. Noch sind die bereits für heute befürchteten Gewitter nicht ins Land gezogen. Bewohner und Einsatzkräfte hoffen, dass auch die Nacht stabil bleibt. Ein Gehöft in Unzmarkt-Frauenburg muss indes dennoch evakuiert bleiben, zu groß ist die Gefahr einer Hangrutschung. Bei neuerlichem Regen will man mit Betonleitwänden das Schlimmste verhindern.
15.50 Uhr. Düster sieht die Lage derzeit im Kurort Oberzeiring (Gemeinde Pölstal) aus. Erst Tage nach dem Unwetter werden die tatsächlichen Schäden sichtbar, berichtet Bürgermeister Alois Mayer. Aktuell bedroht ein instabiler Hang ein Gehöft, auch die Hauptwasserleitung für den 880-Seelen-Ort ist bedroht. Noch heute soll das Bundesheer zur Unterstützung eintreffen, die Straße ins Lachtal wird vorerst nicht frei gegeben.
15.30 Uhr. Das Bundesheer weitet seinen Hilfseinsatz aus. Im Laufe des Donnerstagnachmittags werden zusätzlich 80 Pioniere vom Pionierbataillon 2 aus Salzburg mit schweren Maschinen im Unwettergebiet eintreffen, wie das Bundesheer mitteilte. Die Soldaten werden zur Wiedererrichtung von zerstörten Brücken, zum Lösen von Verklausungen und für die Errichtung von Hangbefestigungen benötigt und wurden von den Bezirkshauptmannschaften Murau und Murtal angefordert. Damit verstärkt sich die Einsatzstärke des Herres in der Obersteiermark auf 220 Soldaten.
14.30 Uhr. Die Warnkarte der Unwetterwarnzentrale weist für die oberen Teile des Mur- und Ennstals bereits "markantes Wetter" (kräftigerer Regen) aus. Unwetter haben sich bislang noch nicht eingestellt.
13.50 Uhr. Der 13-jährige Alexander aus Niederösterreich, der im Zuge des Unwetters während eines Feuerwehrjugendlagers in St. Georgen am Kreischberg ums Leben kam, wird am Montag in Gänserndorf zu Grabe getragen. Die Feuerwehrjugend Österreich postete die Parte auf ihrer Facebookseite.
13.40 Uhr. Auch im Bezirk Leoben bereiten sich die Einsatzkräfte auf weitere Regenfälle vor. 40 Feuerwehrleute füllten Sandsäcke.
13.30 Uhr. Neuigkeiten gibt es von den steirischen Straßen, die nach den Unwettern gesperrt werden mussten. Alle Aktualisierungen finden Sie hier.
13.15 Uhr. Die Caritas hat nun ein Hilfsaktion für die Hochwasseropfer gestartet. Zum einen soll es Soforthilfe für 60 betroffene Haushalte geben, zum anderen wurde auch ein Spendenkonto eingerichtet, um die Hilfe ausweiten zu können. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.
12.40 Uhr. Der Bezirk Weiz ist mit haushohem Abstand der blitzreichste Bezirk Österreichs, zeigt eine aktuelle Auswertung. Acht der zehn blitzreichsten Gemeinden Österreichs liegen im Bezirk Weiz und einer im Bezirk Graz-Umgebung. Ganz vorne liegt Miesenbach mit durchschnittlich 4,1 Blitzen pro Quadratkilometer und Jahr.
Warum Gewitter gerade in der Steiermark so häufig wüten, wird in diesem Artikel plus Grafik erklärt.
12.30 Uhr. Das Obduktionsergebnis nach dem Tod eines 13-jährigen Jungfeuerwehrmanns im Zeltlager während eines Unwetters am vergangenen Wochenende im obersteirischen St. Georgen am Kreischberg liegt vor: Der Bub hatte Einblutungen im Herzmuskel. Unklar sei aber noch, ob diese auf eine Herzmuskelentzündung oder auf die langen Reanimationsmaßnahmen zurückzuführen sind, so Staatsanwältin Carolin Weissenbacher am Mittwoch.
Die Gerichtsmedizin stellte bei dem jungen Feuerwehrmann ansonsten keine Verletzungen fest: Die Halswirbelsäule war intakt, es gab keine Anzeichen für einen Blitzunfall oder Stromschlag und auch sonst wurden keine Anzeichen für äußere Gewalteinwirkung gefunden.
11.30 Uhr. In Spielberg ist alles bereit für die MotoGP. Ein großes Fragezeichen gibt es: Das Wetter. Donnerstagabend drohen im ohnehin zuletzt von Unwettern heimgesuchten Murtal erneut Starkregen, Hagel und Sturm. Es gibt bereits Alternativpläne für die Parkplätze, auch Notunterkünfte seien für den Fall der Fälle vorbereitet.
11 Uhr. Die Obersteiermark - insbesondere die stark von den Unwettern betroffenen Gebiete um Pusterwald und Bretstein - haben schon Mittwochvormittag die ersten gewittrigen Schauer abbekommen (siehe aktuelle Blitzkarte). Ein kleiner Lichtblick, der sich heute zeigt: Aufgrund einer stärkeren Höhenströmung ziehen die Gewitterzellen schneller weiter als am vergangenen Wochenende. Das könnte im Idealfall bedeuten, dass die Gewitter nicht "stehenbleiben", wo sie punktuell so großen Schaden anrichten können.
10.45 Uhr. Eine gesonderte Warnung für die Katastrophengebiete in der Steiermark hat das Facebook-Forum "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich" herausgegeben. Denn weitere Niederschläge sind im Anmarsch:
9.46 Uhr. Die Aufräumarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Noch immer sind Feuerwehren vor allem in den Bereichen Sölktal, Oberwölz, Niederwölz und Kobenz im Einsatz, zieht Feuerwehrsprecher Andreas Rieger Bilanz. Bald kommt auch wieder Hilfe von außen zum Einsatz: Für das Wochenende wird Liezen erneut einen Katastrophenhilfsdienst aus einem anderen Bezirk anfordern.
Gleichzeitig heißt es derzeit aber auch, die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen, weiß Rieger. Nach Tagen gewaltiger Anstrengungen müsse man sich jetzt wieder rüsten "für das, was kommen kann". Schon heute sind ja schon die nächsten Gewitter - vereinzelt auch wieder mit Starkregen, Hagel und Sturm - angesagt, vor allem die Prognosen für Donnerstag und Freitag schüren aber die Angst vor weiteren Wassermassen.
9.15 Uhr. Wie es den Villacher Pionieren des Bundesheeres bei ihrem Einsatz im Ennstal ergeht, beschreibt Ennstal-Redakteur Christian Nerat in seiner Geschichte mit dem Titel: "Villacher leisten Pionierarbeit, Muskelkater inbegriffen"
Video-Redakteur Markus Leodolter waren ebenfalls dabei und hat Drohnen-Aufnahmen gemacht:
Bundesheer hilft massiv im Katastrophengebiet
„Auf Gäste brauche ich nicht mehr warten“
9 Uhr. Die lange Sperre des Sölkpasses lässt die Betroffenen verzweifeln. "Ich weiß nicht, wie es weitergeht", schildern Ingrid und Hermann Strimitzer von der Dorferhütte. Die Zufahrt ist zerstört, in der Hütte gibt es kein Wasser und keinen Strom mehr.
8.20 Uhr. Der aktuelle Blick in die Wetterkarten bestätigt: Schon ab dem späten Nachmittag könnte es heute neue Gewitter geben - vereinzelt auch mit Starkregen, Hagel und Sturm, so Albert Sudy von der Zentralanstalt für Meteorologie. Betroffen einmal mehr: die westliche Obersteiermark. "Mit höherer Intensität" geht's dann ja ab Donnerstag weiter.
Der Pegelstand der Mur geht indes weiter zurück. 4,09 Meter meldet der Hydrografische Dienst für Graz um 6 Uhr früh, vor zwei Tagen sind es um die gleiche Zeit noch 5,16 Meter gewesen.
Angst vor neuen Wassermassen
Die Hoffnungen, dass die prognostizierten weiteren Starkregen-Ereignisse in dieser Woche doch noch ausbleiben mögen, schwinden. „Schon heute Abend sind in der westlichen Obersteiermark wieder Gewitter möglich“, bekräftigt Zamg-Meteorologe Christian Pehsl seine Warnung vom Vortag.
Richtig gefährlich sei die Lage dann ab Donnerstag: „Da haben wir es mit extremen Temperaturunterschieden zu tun. 15 Grad in Bregenz und 35 Grad in Eisenstadt.“ Da gebe es ausgerechnet in der Mitte – also in der Obersteiermark bei heißen aber feuchten Luftschichten – „wieder Potenzial für heftige Gewitter mit Starkregen.“ Und am Freitag sieht es bei Durchzug der Schlechtwetterfront auch noch nach Dauerregen aus.
Während das Bundesheer im Ennstal bei Aufräum- und Wiederaufbau-Arbeiten tätig ist (siehe Video), hat man rund um Oberwölz gestern wegen neuer Hangrutschungen weitere Straßen gesperrt. Das Problem: In vielen Hängen gibt es Risse. Gelangt noch mehr Wasser in diese Risse, sind weitere Vermurungen wohl unausweichlich.