Aus taktischen Gründen hat Mercedes den vorzeitigen Getriebewechsel im Auto von Formel-1-Titelkandidat Lewis Hamilton so lange wie möglich geheim gehalten. "Wir haben schon am Sonntag nach dem Grand Prix in Baku gewusst, dass ein Zahnrad im Getriebe beschädigt ist", gesteht Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Hamilton selbst sei bereits vor der Ankunft in Spielberg darüber informiert worden, dass das Getriebe getauscht wurde und der Brite damit in der Startaufstellung am Sonntag fünf Plätze verlieren werde. Trotzdem hatte der 32-Jährige noch am Freitag nach seinen Trainingsbestzeiten betont, dass "Pole das Ziel" für das Qualifying am Samstag (ab 14 Uhr) sei.
Vettel gut gelaunt
Hätte man die Information vor der offiziellen Mitteilung durch den Internationalen Automobilverband (FIA) am Freitagabend kommuniziert, hätte man der Konkurrenz vorzeitig einen Vorteil verschafft, begründete Mercedes die Geheimhaltung dieses Details. Ferrari-Star Sebastian Vettel, der in der WM 14 Punkte vor Hamilton an der Spitze liegt, konnte aber mit der verspäteten Nachricht der Strafe gegen seinen Hauptrivalen gut leben. Der 30-jährige Deutsche war bei der Ankunft am Samstag im Fahrerlager sichtlich gut gelaunt und schrieb zahlreiche Autogramme.
Bisher hat seit dem Formel-1-Comeback in der Steiermark im Jahr 2014 ausschließlich Mercedes gewonnen. Doch nun wittern Ferrari und "Hausherr" Red Bull ihre große Chance, diese Siegesserie zu beenden, da Titelverteidiger Hamilton am Sonntag bestenfalls von Startplatz sechs den neunten WM-Lauf der Saison in Angriff nehmen kann.