Mattersburg war in Graz zu Gast - und eigentlich vor der Partie klar: Sturm wird nicht verlieren. Wie auch die letzten 17 Spiele gegen die Burgenländer im eigenen Stadion. Dementsprechend legten die Grazer auch los: Ein Freistoß von Baris Atik und eine Kopfballchance durch Deni Alar - jeweils nach Fehlentscheidungen des Schiedsrichters - waren brandgefährlich. Das Pulver war damit aber bereits nach zehn Minuten verschossen. Zu langsam, zu zaghaft war Sturm im Spielaufbau - verantwortlich dafür waren vor allem Simon Piesinger und James Jeggo, die beide keinen guten Tag erwischt haben. Gleichzeitig fehlte aber auch die Unterstützung von Sascha Horvath, Andreas Gruber und Atik, die vor den beiden defensiven Mittelfeldspieler nominiert waren.
Mattersburg verteidigte robust - das war zu erwarten - und zeigte auch im Offensivspiel Geschick. In der 18. Minute schickte Stefan Maierhofer, der meist hinter David Atanga agierte, seinen Kollegen auf die Reise. Atanga fackelte nicht lange und schloss an Christian Gratzei vorbei ab. Und auch in der Folge waren die Mattersburger gefährlicher. Ein weiteres Mal war der Ball im Tor - Atanga soll zuvor Christian Schulz gefoult haben. Die Meinungen gehen auseinander: Alle Grazer sind überzeugt von einem Foul, alle Burgenländer vom Gegenteil.
Erster Mattersburg-Sieg in Graz seit Mai 2006
Ohne Gratzei ging es dann in der zweiten Hälfte weiter. Der Tormann war aufgrund von Schwindelgefühlen in der Kabine geblieben. Sturm wurde dann besser. Klare Torchancen blieben aber vorerst noch Mangelware. Die Burgenländer blieben über Atanga gefährlich, wenn es um Konterläufe geht. Franco Foda reagiert, bringt nach etwas mehr als einer Stunde Stürmer Seifedin Chabbi für den enttäuschenden Piesinger. Der Neuzugang blieb unauffällig.
Anders als Patrick Bürger. Der Stürmer kommt nach 75 Minuten für Maierhofer ins Spiel und entscheidet das Spiel in der letzten Spielminute zugunsten der Burgenländer. Damit siegte Mattersburg erstmals seit 13. Mai 2006 in Graz. Die sechste Niederlage im Frühjahr bedeutet, dass bereits jetzt mehr Spiele verloren wurden, als in der ganzen Hinrunde.