Rapid teilte am Freitagnachmittag mit, dass der Werfer anhand der Bilder der Videoüberwachung ausgeforscht wurde. Dieser ist laut Club-Angaben kein Mitglied einer organisierten Fangruppe. Rapid sprach ein Hausverbot gegen den Übeltäter aus und hielt sich weitere mögliche Sanktionen offen.

Sportdirektor Andreas Müller fand zu dem Vorfall gegenüber der ORF-Sendung "Wien heute" deutliche Worte. "Wir müssen ganz hart durchgreifen. Jetzt ist das Maß überschritten, das kann man nicht tolerieren und akzeptieren."

Außerdem meinte der Deutsche am Freitag: "Das ist eine absolute Katastrophe. Wir hatten gestern ein tolles Spiel, und dann kommt so eine Randerscheinung, die mehr als unnötig ist. Da müssen wir jetzt ganz rigoros dagegen vorgehen", betonte Müller, der auch hofft, dass "die überwiegende Mehrheit der Fans" bei künftigen Anfeindungen gegen Entrup mäßigend einwirkt.

Rapid-Rowdy feuerte Knallkörper auf Entrup

Rapid-Neuzugang Maximilian Entrup ist am späten Donnerstagabend nach dem Europa-League-Qualifikationsspiel gegen Torpedo Schodsina (3:0) Ziel einer Knallkörper-Attacke geworden. Österreichs Fußball-Vizemeister verurteilte diesen Vorfall in einer Aussendung am Freitagvormittag "auf das Allerschärfste".

"Wie sich gestern nach dem klaren 3:0-Sieg (...) erst relativ lange nach Spielende herausstellte, kam es beim Auslaufen der siegreichen grün-weißen Mannschaft zu einem bedauernswerten Zwischenfall. So wurde ein Knallkörper in Richtung Spielfeld geworfen, der den Athletiktrainer des SK Rapid, der mit den nicht zum Einsatz gekommenen Spielern, darunter Neuzugang Maximilian Entrup, noch arbeitete, nur knapp verfehlte", teilte Rapid mit.

Konsequenzen folgen

Der noch unbekannte Täter müsse mit Konsequenzen rechnen. "Die Verantwortlichen beim SK Rapid werden umgehend, auch mittels Auswertung der Videoüberwachung, versuchen, diesen zu identifizieren, und wenn dies einwandfrei gelingt, selbstverständlich ein Hausverbot aussprechen. Gewalt wird beim SK Rapid in keinster Weise akzeptiert und wer mit dem Abfeuern eines Knallkörpers in Richtung anderer Menschen, egal ob anderer Fans, gegnerischer oder gar eigener Akteure, eine Verletzung in Kauf nimmt, ist beim Rekordmeister fehl am Platze", stellten die Hütteldorfer klar.

Entrup hat seit dem Meisterschaftsauftaktspiel am 23. Juli dieses Jahres einen schweren Stand bei den Rapid-Ultras. Diese hatten damals dem im Sommer vom Erste-Liga-Verein FAC verpflichteten Stürmer wegen dessen Austria-Vergangenheit Mitte der zweiten Hälfte beim 5:0-Sieg gegen die SV Ried offen mit folgendem Transparent gedroht: "M. Entrup - Die Grüne Hölle wird für dich zum Inferno!"

Entrup, der am 25. Juli 19 Jahre alt wurde, spielte drei Jahre lang für die Austria-Jugend, bevor er im Spätsommer 2012 nach Floridsdorf gewechselt war. Der U19-Teamspieler war in seiner Jugend auch Mitglied im Austria-Fanclub Inferno, darauf nahmen die Ultras Bezug mit ihrem Transparent. Vor dem Match gegen Schodsina war dann eine von der Ultras-Gruppierung "Lords Rapid" an alle Bundesliga-Clubs verschickte E-Mail gefolgt, in der diese aufgefordert wurden, Entrup zu verpflichten.