In Genf war der Magna-Stand heuer besonders gut besucht. Die Gerüchte, demnach Apple den Zulieferriesen als Kooperationspartner ins Auge gefasst hätte, rückten die Grazer Fahrzeugtechniker noch stärker in den Fokus des Fachpublikums. Ein Gerücht, zu dem den Magna-Chefs freilich kein Wort über die Lippen kam. In grundsätzliches Schweigen hüllt man sich auch noch über den neuen BMW-Job, der ab Ende 2016 das Volumen des auslaufenden Mini-Auftrags ausgleichen wird. Und auch über einen gänzlich neuen Kunden, für den man ein Fahrzeug bis 2017 zur Serienreife entwickeln und fertigen soll, war den Magna-Managern kein Huster zu entlocken.
Jaguar unter Strom
Jetzt aber ist die Katze aus dem Sack. Bei dem neuen Kunden handelt es sich um den britischen Traditionshersteller Jaguar, der bei den Grazer Fahrtechnikspezialisten ein neues Modell entwickeln und auch bauen lassen möchte. Bei dem Auftrag soll es sich um ein Elektrofahrzeug handeln, das spätestens aber 2018 auf den Markt kommen soll. Britische Medien berichten bereits über die Auslagerungspläne der Edelmarke.
Von Jaguar und Magna gibt es dazu noch keine offizielle Bestätigung, allerdings auch kein Dementi. In einem Interview mit der Kleinen Zeitung in Genf ließ Jaguar-Land-Rover- Vorstandschef Ralf Speth wissen, dass „es noch zu früh sei, darüber zu sprechen“. Magna stockt indes im Mechatronik- und Elektrotechnikbereich bereits sein Personal auf. In Graz könnten pro Jahr bis zu 10.000 Stück E-Jaguar vom Band laufen.
Noch nicht bestätigt hat BMW die Modelle, die man ab Ende 2016 in Graz produzieren wird. Dabei soll es sich um die Splitfertigung der neuen 5er-Limousine sowie um den neuen Z4 handeln: Die Plattform des Roadsters entwickeln die Bayern übrigens zusammen mit Toyota.